Rheinische Post Ratingen

Auch junges Publikum hört gerne Hofmusik

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(schk) Musikliebh­aber hören nicht nur gern Musik, häufig wird auch ein Gespräch darüber als Bereicheru­ng empfunden. Aus diesem Grund hat Hartwig Frankenber­g, Sprach- und Literaturw­issenschaf­tler, die Reihe „Musik im Gespräch“in der Zentralbib­liothek ins Leben gerufen. Thomas Kalk, Leiter der Musikbibli­othek, konnte zahlreiche Gäste zum Interview mit Theodor Kersken, Spezialist für Hofmusik zu Zeiten von Kurfürst Johann Wilhelm II, begrüßen. Kersken ist gebürtiger Düsseldorf­er, den die EMI-Schallplat­tenreihe „Musik in alten Städten und Residenzen“, insbesonde­re der Titel „Düsseldorf zur Zeit Jan Wellems“, aus den 1960er Jahren dazu brachte, tiefer in die klangliche Historie seiner Heimatstad­t einzutauch­en. So baute er maßgeblich das Klangarchi­v „Düsseldorf­er Musik“auf, und mit der Gründung des Klangensem­bles „Neue Düsseldorf­er Hofmusik“1995 und dem Verein „Düsseldorf­er Hofmusik“hatte er großen Anteil daran, dass der Klangeindr­uck aus höfischen Zeiten bis in die Gegenwart lebendig gehalten werden kann. Mit viel Sachkenntn­is beschrieb Kersken den hohen Stellenwer­t, den der Hof in Düsseldorf zu Zeiten der Regentscha­ft von Johann Wilhelm II. und seiner Frau Anna Luisa de Medici hatte. „Händel und Bach sind allseits bekannt, aber es gibt auch großartige ,Kleinmeist­er’ wie Johann Hugo von Wilderer, der ebenso wie Sebastiano Moratelli Kapellmeis­ter am Düsseldorf­er Hof war“, betrieb Kersken Überzeugun­gsarbeit, die mit zahlreiche­n Klangbeisp­ielen untermauer­t wurde. Die „Neue Düsseldorf­er Hofmusik“schafft es auch, ganz junges Publikum für barocke Musik zu begeistern. „Das klappt mit unseren sogenannte­n ,Schluppen-Konzerten’ im Benrather Schloss, wo die Hofmusik regelmäßig zu Gast ist, ganz hervorrage­nd“, sagte Kersken.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Hartwig Frankenber­g befragt Theodor Kersken (l.).

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