Rheinische Post Ratingen

INFO Petzold schreibt seine Drehbücher selbst

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Der Regisseur Christian Petzold wurde 1960 in Hilden geboren, ging zum Studium nach Berlin und lebt dort bis heute. Der Filmemache­r wurde mit zahlreiche­n Preisen ausgezeich­net, 2012 etwa gewann er für das DDR-Drama „Barbara“den Silbernen Regie-Bären der Berlinale. Für „Barbara“schrieb Petzold auch das Drehbuch, ebenso für „Transit“. Die Autorin Petzolds „Transit“hat den gleichnami­gen Roman von Anna Seghers (1900-1983) zur Vorlage. Das Buch erschien erstmals 1944 und stützt sich auf Seghers’ Biografie. Die Kommunisti­n hatte vor den Nazis zunächst nach Paris und weiter nach Südfrankre­ich flüchten müssen.

Möglicherw­eise ist dies aber auch ein neuerliche­r Kunstgriff von Regisseur Petzold. Möglicherw­eise ist diese Marie, die in vielerlei Hinsicht an eine Femme fatale erinnert, nur eine Träumerei, eine Sehnsucht. Immerhin spielten schon in Petzolds früheren Werken wie „Die innere Sicherheit“, „Yella“oder auch „Barbara“häufig Geister eine Rolle; und auch Marie hat etwas Geisterhaf­tes. Dennoch gilt auch hier: Man kann Petzolds Kniffe mögen und „Transit“genau dafür schätzen oder eben diese Ansätze und die Abstraktio­n als zu störend empfinden und den Film als ein zu künstliche­s Experiment wahrnehmen. Transit, Deutschlan­d 2018, von Christian Petzold, mit Franz Rogowski, Paula Beer und Godehard Giese, 101 Minuten

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