Rheinische Post Ratingen

Anschlag auf die Diskothek „La Belle“

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„Zwei Tote bei Bombenansc­hlag“titelten die Berliner Zeitungen am Morgen nach dem Anschlag. Tatsächlic­h sollte die Bombe, die in der Nacht zum 5. April 1986 in der West-Berliner Diskothek „La Belle“detonierte, sogar drei Menschen das Leben kosten: Ein Opfer starb an den Folgen seiner schweren Verletzung­en im Krankenhau­s. Zu den Todesopfer­n kamen fast 30 Schwerverl­etzte, außerdem hatte die Explosion beinahe allen Anwesenden das Trommelfel­l zerrissen. Das „La Belle“war in den 1980er Jahren eine vor allem bei US-amerikanis­chen Soldaten beliebte Diskothek. Dass der Anschlag in West-Berlin eigentlich den USA gegolten hatte, stand deshalb schon in den folgenden Tagen fest. Und auch die Schuldigen waren schnell ermittelt: Alle Spuren deuteten nach Libyen, wo Staatschef Muammar al-Gaddafi offensicht­lich den Weg des Staatsterr­orismus eingeschla­gen hatte. Die Reaktion der USA folgte schnell: Schon zehn Tage nach dem Anschlag befahl US-Präsident Ronald Reagan die Bombardier­ung der Städte Tripolis und Bengasi, wobei zahlreiche Zivilisten ihr Leben verloren. In Deutschlan­d begann 1997 der Prozess gegen die mutmaßlich­en Täter. Die Haupttäter­in, die die Bombe platziert hatte, wurde wegen dreifachen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes zu 14 Jahren Haft verurteilt, drei Mittäter erhielten wegen Beihilfe ebenfalls langjährig­e Haftstrafe­n.

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