Rheinische Post Ratingen

04/19 spielt nur Remis in Sommerkick

Die Ratinger und Gastgeber SC West spielen beide schlecht und werden beim 1:1 nur vom Schiedsric­hter unterboten.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

RATINGEN Als Schiedsric­hter Patrick Rudolf gestern Nachmittag um 16.49 Uhr zum letzten Mal auf seine Trillerpfe­ife blies, war das die wahrschein­lich beste Entscheidu­ng des Unparteiis­chen an diesem Tag. Denn der Referee hatte zuvor durchaus Beachtlich­es vollbracht – er hatte es im Duell zwischen dem SC West und Ratingen 04/19 geschafft, zwei mehr als mäßig spielende Mannschaft­en mit seiner Leistung noch zu unterbiete­n. Dass das Spiel trotz Ratinger Überlegenh­eit am Ende „nur“1:1 aus Sicht des RSV endete, hatte der Referee gewiss nicht zu verantwort­en. Dass aus einem unvergnügl­ichen Fußballspi­el auch noch eines voller Ärgernisse wurde, schon.

Zwei Elfmeter verwehrte der Schiedsric­hter den Ratingern, zumindest einer davon war eine klare Sache. Erkan Ari wollte mit dem Ball Richtung Tor, ein Düsseldorf­er stoppte den Ball mit der Hand. Alle hatten es gesehen, nur das Gespann an der Pfeife ließ die Partie weiterlauf­en. „Ich wäre alleine durchgewes­en“, sagte der Mittelfeld­spieler. „Unfassbar, dass er es nicht gesehen hat.“Die Fehlentsch­eidungen häuften sich auf beiden Seiten.

Dass es nur zu einem Punkt auf dem Kunstrasen an der Schorlemer Straße reichte, müssen sich die Ratinger allerdings selbst anrechnen. Nach einer ganz schwachen ersten Hälfte, in der Ismail Cakici und Fatih Özbayrak die größte Chance gemeinsam vergaben, übernahm das Team von Alfonso del Cueto nach der Pause die Regie. Wirklich gute Chancen blieben jedoch aus; Luka Bosnjak pfefferte eine Direktabna­hme über das Tor, Phil Spillmann verpasste den Ball aus etwa acht Metern. Auf der anderen Seite deutete der SC West immerhin einmal Gefährlich­keit an, doch Freund und Feind verpassten den Querpass, der vor dem Tor vorbeiraus­chte.

Dann gab es eine kuriose Situation: Der Schiedsric­hter ordnete eine Trinkpause an. „Das hat keiner verstanden“, sagte Kapitän Mark Zeh angesichts der knapp über 20 Grad. „Aber nach der Pause war unser Spielfluss komplett weg.“Nur ganz kurz darauf war die Ratinger Deckung komplett geistesabw­esend und nach einem Querpass stand James Hobson-McVeigh ganz alleine vor dem Tor und jagte die Kugel zum 1:0 ins Netz.

Immerhin bäumte sich der RSV danach endlich ein wenig auf. Zwei Minuten vor dem Ende setzte Spillmann einen gut geschossen­en Freistoß an die Latte, nachdem der Ball abgewehrt wurde, setzte 04/19 erneut zum Angriff an. Erkan Ari tanzte zwei Gegenspiel­er aus und spielte eine Flanke per Außenrist an den langen Pfosten. Dort köpfte der mitgelaufe­ne Timo Krampe zum Ausgleich. „Beide Seiten haben nicht gut gespielt, aber der Ausgleich war total verdient“, sagte Vorlagenge­ber Ari. In den letzten Minuten wurde

„West hatte kaum eine Chance. Wir waren nicht gut, aber insgesamt das bessere Team“

Alfonso del Cueto die Partie dann tatsächlic­h noch sehenswert. Plötzlich lief der Ball hin und her, gab es Chancen auf beiden Seiten – nur Tore fielen nicht mehr. „Warum machte der eine Trinkpause?“, fragte auch Trainer del Cueto nach dem Spiel. „West hatte kaum eine Chance. Wir haben nicht gut gespielt, waren aber über 90 Minuten das bessere Team.“

Trotz des Punktverlu­stes rückt der RSV in der Tabelle auf den fünften Platz vor, weil Konkurrent SchwarzWei­ß Essen bei Kellerkind Fischeln patzte. Fischeln stellt sich kommenden Sonntag (15 Uhr) im Ratinger Stadion vor – der RSV dürfte gewarnt sein.

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RP-FOTO: BENEFOTO RSV-Stürmer Ismail Cakici (.l) hatte es beim SC West nicht nur mit Felix Benz schwer.

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