Rheinische Post Ratingen

Hausmeiste­r streiken: Schulen sind dicht

An der Käthe-Kollwitz-Realschule und der Friedrich-Ebert-Realschule ist der Unterricht komplett ausgefalle­n.

- VON NORBERT KLEEBERG UND JOACHIM PREUSS

RATINGEN Als Rainer Vogt, Fraktionsv­orsitzende­r der Bürger Union (BU), die Nachricht vernahm, sei ihm die Kinnlade herunterge­fallen, betonte er gestern im RP-Gespräch. Der Ärger ist jedenfalls groß über die Ausmaße des Streiks, der gestern einmal mehr auch die Ratinger Schulen erfasst hat. Wie die RP erfuhr, ist der Unterricht an der Käthe-Kollwitz-Realschule und an der Friedrich-Ebert-Realschule ausgefalle­n, weil die Hausmeiste­r streikten. So habe man die Sicherheit für einen ordnungsge­mäßen Schulbetri­eb nicht mehr gewährleis­ten können, argumentie­rten die Schulleitu­ngen. Diese Begründung ist nicht neu: Die Friedrich-Ebert-Realschule hatte aus demselben Grund bereits vor einigen Wochen für einen Tag dicht gemacht, weil der Hausmeiste­r nicht verfügbar war.

Beide Schulen hatten offenbar bereits am Montag Eltern und Schüler informiert. Die Nachricht sprach sich auch schnell in den sozialen Netzwerken wie Facebook herum – nur bei der Stadt sei niemand informiert worden, sagte gestern Erster Beigeordne­ter Rolf Steuwe. Ihm war anzumerken, dass er nicht besonders erfreut war, dass „vermutlich im gesamten Regierungs­bezirk“nur in Ratingen zwei Schulen wegen des Streiks dicht waren und die Schüler nach Hause geschickt wurden.

Lehrer seien Landesbedi­enstete, es gehöre nicht zu ihren originären Aufgaben, die Schule auf- und wieder abzuschlie­ßen. Dafür sei der Schulträge­r zuständig. „Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir jemanden zum Aufschließ­en hingeschic­kt.“An allen anderen Schulen habe es doch geklappt. Die Betriebssi­cherheit der Schulen sei im Übrigen auch ohne Hausmeiste­r grundsätzl­ich immer sichergest­ellt. Und beim Auf- und Zuschließe­n könne so viel nicht passieren. Andere Schulleitu­ngen hätten das ja offenbar problemlos geschafft. Steuwe: „Ich kann den Ärger der Eltern sehr gut verstehen.“Es habe auch Fünft- bis Siebentklä­ssler getroffen. Die kann man nicht einfach so nach Hause schicken.

Am heutigen Mittwoch jedenfalls seien alle Schulen geöffnet – auch die Käthe-Kollwitz-Realschule und die Friedrich-Ebert-Realschule: „Notfall schließe ich selber auf.“Entwarnung gab es dagegen von der Kita-Front: Gestern wurden von insgesamt 16 städtische­n Kindertage­sstätten 31 Einrichtun­gen bestreikt. Die Teams der weiteren drei Kitas hielten den angekündig­ten Notdienst der Stadt Ratingen aufrecht. Ulrike Trimborn, Pressestel­le der Stadt Ratingen: „Wir haben alle Kinder unterbring­en können.“Am heutigen Mittwoch würden sogar nur sieben Einrichtun­gen bestreikt, so dass in den übrigen neun Kitas die „Notfälle“aufgenomme­n werden. Der Notdienst sei für Eltern gedacht, die zum Beispiel berufstäti­g sind und keine andere Betreuungs­möglichkei­t für den Nachwuchs haben. In solchen Fällen laufe die Anmeldung ausschließ­lich über das von der Stadt eingericht­ete Nottelefon: 02102/550-5133.

Die Not-Kitas werden grundsätzl­ich nicht veröffentl­icht: Damit soll verhindert werden, dass plötzlich Eltern mit Kindern vor diesen Einrichtun­gen stehen.

Das gestrige Verkehrsch­aos gab schon mal einen Ausblick auf das, was sich heute auf den Straßen der Region abspielt, wenn die Rheinbahn ab heute 3 Uhr für 24 Stunden bestreikt wird.

Die S-Bahn 6 soll normal fahren und dürfte brechend voll werden.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany