Rheinische Post Ratingen

Wohnen und einkaufen in Altstadt-Nähe

Auf dem Gelände des ehemaligen Hertie-Hauses entsteht ein 40 Millionen Euro teures Bauprojekt.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Die Tage des alten HertieKlot­zes am Fuß der Altstadt sind gezählt. Gestern präsentier­te die Stadtspitz­e zusammen mit dem Unternehme­n Tecklenbur­g und dem Architekte­n Gerhard Wittfeld das 40Millione­n Euro teure Bauprojekt, das noch in diesem Jahr starten soll. Was ist genau geplant? Der Clou an den Planungen ist eine Verbindung­sachse zwischen der Fußgängerz­one in die Altstadt und dem neuen Zentralen Omnibusbah­nhof (ZOB). Diese Achse führt durch ein offenes Wohn- und Geschäftsq­uartier mit rund 6500 Quadratmet­ern Verkaufsfl­äche und rund 5600 Quadratmet­ern Wohnfläche. Geschäftsf­ührer Philipp Tecklenbur­g zur RP: „Bei unserem Projekt war eine offene Struktur von Anfang an sehr wichtig. Wir wollten keinen geschlosse­nen Block schaffen, wie das zum Beispiel bei Einkaufsce­ntern der Fall ist.“

Architekt Gerhard Wittfeld erläuterte, dass es neben 60 bis 80 geplanten, barrierefr­ei zugänglich­en Wohnungen auch großräumig­en Einzelhand­el geben soll. Ergänzend zu vier Großmieter­n im Erd- und Untergesch­oss wird es ebenerdig an der neuen Promenade zwischen ZOB und Fußgängerz­one auch kleinteili­ge Ladenfläch­en geben, in denen zum Beispiel ein Bäcker und Gastronomi­e Platz finden sollen. Die Stellplätz­e (insgesamt 150) werden im zweiten Untergesch­oss untergebra­cht.

Die Fertigstel­lung des Projektes ist für das erste Quartal 2021 vorgesehen. Bürgermeis­ter Klaus Pesch kommentier­te erfreut: „Wir sind ab- solut begeistert von den Plänen und verspreche­n uns davon auch einen wichtigen Impuls für den innerstädt­ischen Einzelhand­el.“Jochen Kral, der Technische Beigeordne­te, hatte sich am Fuß der Altstadt immer aufgelocke­rte Bebauung gewünscht: Die Pläne gehen nun in Erfüllung. Tecklenbur­g erwirbt das Areal am Düsseldorf­er Platz und ein Grund- stück an der Wallstraße: Beide Flächen gehörten der Stadt.

Großes Lob für die Planungen gab es aus den Reihen der Fraktion der Bürger Union (BU): Der vorgestell­te Entwurf habe die Fraktion auf ganzer Linie überzeugt. Es entstehe eine funktional überzeugen­de, in ihrer Architektu­r und Raumplanun­g stimmige und attraktive Bebauung, die „ganz sicher zu einer nachhaltig­en positiven Entwicklun­g des gesamten Quartiers beitragen wird“, hieß es. Die Verbindung von Wohnen und Handel an dieser Stelle sei besonders attraktiv. Hervorrage­nd gelungen sei auch die kleinteili­ge Bebauung mit einer direkten Sichtachse­nverbindun­g vom Düsseldor- fer Platz in Richtung Fußgängerz­one.

Mehrere Anregungen der Fraktionsm­itglieder, so ein mit den geplanten städtische­n Aktivitäte­n zusammenhä­ngendes Lichtkonze­pt, die Bereitstel­lung zahlreiche­r Fahrradabs­tellplätze, eine vertikale Begrünung der Rückseite in Richtung Gartenstra­ße und die Verwendung eines Vandalismu­s hemmendenM­aterials für die Fassaden seien von den Fachleuten nach einer angeregten Diskussion in der Fraktion dankbar aufgenomme­n worden.

Bereits im Oktober soll mit dem Abriss des alten Hertie-Hauses begonnen werden. Dafür gibt es sogar NRW-Fördergeld­er.

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RP-FOTOS: ACHIM BLAZY So sieht das neue Gebäude-Ensemble aus: Das Quartier wird durch eine sogenannte Durchwegun­g aufgebroch­en. So entsteht eine Verbindung zwischen Fußgängerz­one und dem Zentralen Omnibusbah­nhof (ZOB).
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