Rheinische Post Ratingen

Was ist gemeint?

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Nach der überstürzt­en Energiewen­de und dem „Wir schaffen das“unterliegt Frau Merkel mit ihrem „Der Islam gehört zu Deutschlan­d“erneut einem Irrtum. Zu der Frage, ob „der Islam“zu Deutschlan­d gehört oder nicht, müsste erst einmal geklärt werden, welcher Islam gemeint ist. In dieser Religion gibt es Streitigke­iten über die rechtmäßig­e Nachfolge des Propheten, die teilweise handfest austragen werden, und (willkürlic­he) „Auslegunge­n“des Koran von Zuständige­n, deren Verbindlic­hkeit von vielen nicht anerkannt wird. Ist der Islam gemeint, der Frieden und Großzügigk­eit gegenüber Armen gebietet, oder jener, der den Kampf gegen Ungläubige und die Todesstraf­e gegenüber „Abtrünnige­n“fordert? Es gibt Staaten, in denen der Islam Staatsreli­gion ist, wie Iran oder Saudi-Arabien, die das Leben eines jeden Einzelnen nach den Gesetzen des Koran reglementi­eren (Scharia) und deren Einschränk­ungen tief in das Privatlebe­n eingreifen. Ist dies der Islam, der als zu Deutschlan­d gehörend anzusehen ist? Die Frage beantworte­t sich wohl von selbst. Man sollte deshalb nicht jene verurteile­n, die sich gegen die Gleichstel­lung des Islam mit den Werten unseres christlich­en Abendlande­s wehren. Sachliche Argumente und Überlegung­en sollten bei dieser Diskussion im Vordergrun­d stehen, wobei Toleranz, die übrigens im Islam nicht zu finden ist, gegenüber Gläubigen anderer Religionen unverzicht­bar ist. Roman Heuer per Mail

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