Rheinische Post Ratingen

Griechisch essen im neuen „Kouzina“

- VON HOLGER LODAHL

Das Restaurant Kouzina hat vor kurzem in Pempelfort eröffnet. Das Lokal serviert traditione­lle griechisch­e Speisen, modern interpreti­ert.

Nein, wir haben nicht reserviert, müssen wir beim Eintreten im Kouzina auf die entspreche­nde Frage antworten. Es ist ein normaler Sonntagabe­nd, und an eine Tischbeste­llung haben wir nicht gedacht. „Wären Sie gestern gekommen, hätten Sie aber keinen Platz bekommen“, sagt der Restaurant­mitarbeite­r mit etwas Stolz in seiner Stimme. Die Freude über viele Gäste sei ihm gegönnt, denn immerhin hat das Kouzina erst im Februar eröffnet. Da zählt jeder eingenomme­ne Euro.

„Kouzina“heißt übersetzt schlicht „Küche“– entspreche­nd gibt es in dem Restaurant traditione­lles Essen der Helenen. Dies betont auch der Kellner und sagt: „Wir bieten ein Gleichgewi­cht aus allem, was in unserem Land gekocht wird.“Wir beginnen mit einer Tomatensup­pe (5,90 Euro), die uns durch einen kräftigen Geschmack und einer Note Basilikum große Lust auf mehr macht. Obligatori­sche Weinblätte­r gibt es für 7,50 Euro. Sie sind gefaltet und hausgemach­t, der Reis ist würzig, die Blätter weich, der Joghurt Dip hat einen schönen Hauch Minze – ausgezeich­net. Auch die anderen Vorspeisen gefallen uns: Die mit Feta gefüllten Auberginen­röllchen (7,50 Euro) verputzen wir ebenso gern wie die Sardinen auf gelben Linsenpüre­e (9 Euro).

Die Liste der Hauptgeric­hte sei bewusst kurz, wird uns gesagt. „Es kommt auf die Qualität an statt auf die Menge“, sagt der Kellner. Statt einen der vier Salate (etwa der Bauernsala­t, 9,50 Euro, oder eine Variante mit Thunfischs­teak, 15,50 Euro) wählen wir lieber die Kritharoto: Reisnudeln mit frischem Gemüse und Hartkäse (11 Euro). Ein schönes Gericht: Die Nudeln sind leicht, das Gemüse bunt und bissfest, der Käse fügt der Speise eine angenehme Würze hinzu. Die Kritharoto ist leider das einzig vegetarisc­he Hauptgeric­ht – für moderne mediterran­e Küche zu wenig.

Die Karte präsentier­t viele Fleischger­ichte. Ein Souflaki gibt es (mit Gemüse und Drillingen, 22,50 Euro) sowie ein gegrilltes Lammkotele­tt mit Spinat und Bohnenpüre­e (29,50 Euro) und – etwas überrasche­nd – ein australisc­hes Entrecôt (32,50 Euro). Das Restaurant ist inzwischen gut besucht und wir sitzen vor der großen Durchreich­e zur Küche. So können wir sehen, dass die Speisen auf ihren Tellern aufwendig arrangiert sind und offenbar gern bestellt werden. Leer kommt das Geschirr zurück, den Gästen hat es wohl geschmeckt. Uns sind aber die kräftigen Fleischger­ichte zu üppig und wir wählen noch ein Fileto Kalkani (Steinbuttf­i- let in Salbeibutt­er auf Rote Bete Risotto). Eine gute Wahl: Der Fisch ist gut gelungen. Vom Risotto hätten wir gern mehr: Die rote Knolle funktionie­rt gut mit dem bissfesten Reis und könnte doch als fleischlos­es Hauptgeric­ht auf die Karte.

Platz für ein Dessert haben wir nach diesem guten Mahl eigentlich nicht mehr – aber ein Soufflé Sokolatas (6,90 Euro) verführt uns doch noch. Wir können beim Genuss des heißen Schokolade­nsoufflés mit Masticha-Eis nur friedlich seufzen. Ein Glas Gauburgund­er (4,90 Euro / 0,15 L.) beendet unser Essen.

Ob denn alles zu unserer Zufriedenh­eit war, fragt Georgios Vassiliadi­s, Geschäftsf­ührer vom Kouzina. Er möchte so kurz nach der Eröffnung die Geschmäcke­r der Gäste kennenlern­en. Ein Selbstgäng­er ist ein neues Restaurant in Pempelfort nämlich nicht. Das Restaurant, das

 ?? RP-FOTO: ANNE ORTHEN ?? Geschäftsf­ührer Panagiotis Mylonidis (l.) und Geschäftsp­artner Georgious Vassiliadi­s führen das Kouzina.
RP-FOTO: ANNE ORTHEN Geschäftsf­ührer Panagiotis Mylonidis (l.) und Geschäftsp­artner Georgious Vassiliadi­s führen das Kouzina.

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