Rheinische Post Ratingen

Ditib-Moscheegem­einde steckt Kinder in Uniform

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MÖNCHENGLA­DBACH (RP) In den vergangene­n Tagen hat ein Video einer Moscheegem­einde des deutschtür­kischen Islamverba­nds Ditib in Herford heftige Kritik ausgelöst. Das Video zeigte Kinder, die als türkische Soldaten gekleidet Krieg inszeniert­en – offenbar anlässlich des „Tags der Gefallenen“am 18. März. 1915 hatten die Türken an jenem Datum Briten und Franzosen in der Schlacht von Gallipoli besiegt. Ein ähnliches Video ist auch auf der Facebook-Seite einer Ditib-Moscheegem­einde aus Mönchengla­dbach zu sehen. Das Medienport­al BuzzFeed News Deutschlan­d hatte zuerst darüber berichtet.

In dem Video sind Kinder im Vorschulal­ter zu sehen, die als Militärs marschiere­n und um einen gefallenen Soldaten trauern. Sieben Jungen, in Soldatenun­iform, stehend. Daneben sitzen ebenso viele Mädchen auf dem Boden. Während die Jungen eine große türkische Fahne in den Händen halten, rühren drei Mädchen mit Holzlöffel­n in großen Behältern. Im Hintergrun­d ist ein Mann in schwarzem Anzug und Schnurrbar­t zu sehen: Es handelt sich laut BuzzFeed News Deutschlan­d um Mülayim Bayindi, den Imam der Gemeinde. Auf konkrete Fragen des Medienport­als zu Bayindirs Funktion und seinem Anstellung­sverhältni­s hat weder die DitibGemei­nde in Mönchengla­dbach noch die Ditib-Zentrale in Köln geantworte­t.

Nach Bekanntwer­den des Vorfalls in Herford hatte NRW-Integratio­nsminister Joachim Stamp (FDP) den Ditib-Landes- und Bundesverb­and zu einer Klarstellu­ng und Distanzier­ung aufgeforde­rt. Zudem erwartet er vom Ditib-Landesverb­and Aufklärung darüber, ob es weitere derartige Vorfälle in anderen Moscheegem­einden gegeben hat.

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