Rheinische Post Ratingen

Fortunas Formkrise für Fortgeschr­ittene

Bei den Zweitliga-Fußballern erreichen zu viele etatmäßige Stammspiel­er derzeit nicht ihr normales Leistungsn­iveau.

- VON PATRICK SCHERER

Formschwan­kungen bei Profis gehören zum Fußball wie Bratwurst und Bier. Sind ein oder zwei Spieler in einem Leistungsl­och, ist das für einen Verein meist auch zu kompensier­en. Bei Fortuna sind es aber momentan einfach zu viele Spieler, die nicht mehr das Leistungsn­iveau der Hinrunde erreichen. Trainer Friedhelm Funkel sagt: „Wir sind über den Leistungsz­enit gegangen. Wir haben weit über unserem Niveau gespielt in vielen, vielen Spielen.“Dennoch schöpfen einige etatmäßige Stammspiel­er ihr Potenzial in der entscheide­nden Saisonphas­e nicht aus: Raphael Wolf Seit der Torhüter mit einem Wechsel zum Hamburger SV liebäugelt, leidet die Leistung. Ob es damit zusammenhä­ngt, ist eine Mutmaßung. Fakt ist: Gegen Bielefeld patzte der 29-Jährige zweimal, in Darmstadt und gegen Bochum strahlte er ebenfalls keine Sicherheit aus. In Heidenheim war das Spiel sehr undankbar für ihn. Bei den Gegentoren war er machtlos. Jean Zimmer Zu Beginn der Saison startete die Leihgabe vom VfB Stuttgart bärenstark. Ein Tor und drei Vorlagen standen für den Rechtsvert­eidiger nach neun Spielen zu Buche. Zwischenze­itlich hatte der 24-Jährige seinen Platz an Julian Schauerte verloren. In Heidenheim fielen beide Gegentreff­er in der zweiten Halbzeit über seine Seite. Marcel Sobottka Der 23-Jährige ist als Sechser vor der Abwehr so eminent wichtig für das Spiel der Fortuna. Er ist der Mann im Maschinenr­aum, er erobert wichtige Bälle, er spielt kluge Pässe. Gegen Bochum wollte aber gar nichts funktionie­ren, und auch in Heidenheim fehlte die Präsenz, mit der im Normalfall in der Lage ist, ein Team mitzureiße­n. Florian Neuhaus In der Hinrunde war er der gefeierte Shootingst­ar. Mit seinem schlauen Aufbauspie­l und vor allem seiner Torgefahr (fünf Treffer, zwei Vorlagen) überzeugte die Gladbacher Leihgabe auf ganzer Linie. Zuletzt fiel Neuhaus aber vor allem mit leichtfert­igen Ballverlus­ten und fehlender Handlungss­chnelligke­it auf. Solche Schwächen sind bei einem 21-Jährigen in der Entwicklun­g aber völlig normal. Benito Raman Beim Belgier ist der Leistungsa­bfall wohl am deutlichst­en zu erkennen. Dribbelte der 23Jährige in der Hinrunde die Zweitliga-Abwehrreih­en noch nach Lust und Laune auseinande­r, gelang ihm seit seiner Vertragsve­rlängerung Ende März fast nichts mehr. Besonders die erste Halbzeit gegen Bochum war erschrecke­nd schwach.

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FOTO: DPA Spielt nicht so effektiv wie noch in der Hinrunde: Florian Neuhaus.

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