Rheinische Post Ratingen

Neuer Mahler-Zyklus aus Minneapoli­s

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Die neue Platte Gustav Mahler, Symphonie Nr. 6 a-Moll (Die Tragische“); Minnesota Orchestram Osmo Vänskä. Die 5. Symphonie cis-Moll ist bereits erschienen. Berühmt wurde das Orchester durch seinen Beethoven-Zyklus. Der Dirigent Osmo Vänskä (65) ist Finne. Er entstammt der legendären Dirigenten­schule von Jorma Panula in Helsinki. können und wären anderswo mit Kusshand genommen worden, doch alle blieben. Sie entschiede­n sich sogar für ein geringeres Gehalt, denn alle vereint eine fast überschäum­ende Lust am erstklassi­gen Sound. Das ist selten. Und als sie danach, gefestigt im Trotz und Selbstbewu­sstsein, im Tüv der Klassik gastierten, in der New Yorker Carnegie Hall, schrieb David Allen in der „New York Times“: „Das Musizieren war so überwältig­end, dass es die Gedanken verzehrte und für Tage danach die Ohren verfolgte“; dabei habe das Orchester doch soeben eine „Near-death experience“(Nahtod-Erfahrung) durchgemac­ht.

Diese Überlebend­en aus Minnesota haben deshalb womöglich einen authentisc­hen Zugang zu Gustav Mahler und seiner todessehns­üchtigen Musik. Dessen 6. Symphonie a-Moll ist soeben auf CD erschienen, man spürt gleichsam den Bestatter und die gewaltige Energie, mit der er in die Schranken gewiesen wird. Damit am Ende fast alles wieder gut wird.

Wo residiert übrigens BIS, die Schallplat­tenfirma des Orchesters? In Schweden. Nordlichte­r halten zusammen.

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