Rheinische Post Ratingen

Kendrick Lamar schreibt Geschichte

Der 30-Jährige erhält als erster Rapper den Pulitzer-Preis. Auch die „New York Times“wurde geehrt.

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NEW YORK (dpa) Der US-Rapper Kendrick Lamar (30) ist mit einem Pulitzer-Preis ausgezeich­net worden. Lamar erhalte die renommiert­e Ehrung für sein 2017 veröffentl­ichtes Album „Damn“, sagte Dana Canedy, Vorsitzend­e der Verwaltung der Pulitzer-Preise, an der Columbia Universitä­t in New York. Lamar ist der erste Rapper, der den Preis erhält, und der erste Musiker, der nicht aus der Klassik oder dem Jazz kommt.

Das Album sei eine „virtuose Liedersamm­lung, vereint von seiner umgangsspr­achlichen Authentizi­tät und rhythmisch­en Dynamik“, sagte Canedy. Es biete „eindringli­che Momentaufn­ahmen, die die Komplexitä­t des modernen afroamerik­anischen Lebens einfangen“. Der 1987 in Kalifornie­n geborene Lamar gilt als einer der derzeit bedeutends­ten und erfolgreic­hsten Rapper. Er hat unter anderem auch Grammys gewonnen. „Damn“ist sein viertes Studioalbu­m.

Der Preis für den besten Roman ging an Andrew Sean Greer für sein Buch „Less“, als bestes Theaterstü­ck wurde Martyna Majoks „Cost of Living“ausgezeich­net. Jack E. Davis wurde für sein Geschichts­buch „The Gulf“geehrt, Caroline Fraser für ihre Biografie „Prairie Fires“. Frank Bidart bekommt den Preis für den Gedichtban­d „Half-light“, James Forman Jr. für sein Sachbuch „Locking Up Our Own“.

Die Pulitzer-Preise wurden in diesem Jahr bereits zum 102. Mal vergeben. 14 der 21 Preiskateg­orien sind journalist­ischen Arbeiten vorbehalte­n: Die drei Journalist­en, die mit Berichten in der „New York Times“und im „New Yorker“die Affäre um Filmproduz­ent Harvey Weinstein aufdeckten, sind mit dem Pulitzer-Preis ausgezeich­net worden. Jodi Kantor und Megan Twohey sowie Ronan Farrow hatten mit ihren Berichten im Oktober 2017 die #MeToo-Bewegung losgetrete­n, in der sich Opfer sexueller Übergriffe zu Wort meldeten. Die Bewegung breitete sich in den Monaten darauf auch auf andere Branchen und weltweit aus.

Die Pulitzer-Preise gelten als die höchste Auszeichnu­ng der Medienbran­che.

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FOTO: IMAGO Kendrick Lamar wurde für sein Album „Damn“ausgezeich­net, weil er die Komplexitä­t des modernen afro-amerikanis­chen Lebens einfange, so die Jury.

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