Rheinische Post Ratingen

Die meisten Fenster sind gesichert

Nach Todesstürz­en im Marienhosp­ital: So machen es andere Krankenhäu­ser.

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(ujr) Die meisten Düsseldorf­er Krankenhäu­ser schützen ihre Krebspatie­nten durch Fenster, die nur auf Kipp geöffnet werden können. Die Frage ist durch zwei tragische Todesfälle im Marienhosp­ital relevant geworden. Dort hatten sich am 4. und 8. April zwei Männer, die an Krebs erkrankt waren, nachts in die Tiefe gestürzt. Einmal aus dem sechsten und einmal aus dem vierten Stockwerk. Problemati­sch ist in diesem Zusammenha­ng, dass die Fenster in den betreffend­en Zimmern ganz geöffnet werden können und die Fensterbän­ke nur rund 65 Zentimeter hoch sind. Absturzsic­herungen sollen in Bauten ab zwölf Meter Höhe 1,10 Meter hoch sein.

Im Evangelisc­hen Krankenhau­s hat man in den vergangene­n fünf Jahren keinen Suizid dieser Art zu beklagen, in der Uni-Klinik kam dies einmal vor. Im EVK sind die onkologisc­hen Patienten überwiegen­d im Neubau untergebra­cht. Dort sind alle Fenster mit einem Schloss versehen und können entspreche­nd verriegelt werden. Gemäß dem geltenden Bau- und Arbeitsstä­ttenrecht sind die Fensterbän­ke mindestens einen Meter hoch. Die Fenster in der MNR-Klinik oder den anderen onkologisc­hen Stationen des Universitä­ts-Klinikums lassen sich nur kippen und nicht vollständi­g öffnen.

In den Düsseldorf­er Kliniken des Sana-Verbundes gibt es ebenso wenig wie in der Schön-Klinik in Heerdt (früher Dominikus-Krankenhau­s) onkologisc­he Stationen. In der Schön-Klinik sind die Fenster aber auch nur kippbar und mit einem Spezialsch­lüssel zu entriegeln, im Gerresheim­er Krankenhau­s sind ebenfalls alle Fenster abschließb­ar.

Aufgrund der Todesfälle prüft das Marienhosp­ital jetzt Umbaumaßna­hmen.

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FOTO: UJR Das geöffnete Fenster im sechsten Stock des Marienhosp­itals

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