Rheinische Post Ratingen

Jugendrat fordert mehr Sozialarbe­iter an Schulen

Die Mitglieder des Gremiums haben eine Bestandsau­fnahme gemacht und wenden sich nun an das Jugendamt.

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RATINGEN (RP) Sie haben getagt und diskutiert: In der vergangene­n Woche sind die Mitglieder des Jugendrate­s im Freizeitha­us in Ratingen West zu ihrer dritten öffentlich­en Sitzung zusammen gekommen. Neben der perspektiv­ischen Weiterentw­icklung der Jugendförd­erung im Stadtteil Homberg und der Einrichtun­g eines Dirt-Bike-Parcours stand auch eine Verwaltung­svorlage zur Schulsozia­larbeit auf der Tagesordnu­ng.

Die Mitglieder des Jugendgrem­iums sind an ihren Schulen vernetzt und gut informiert. Erst durch die Verwaltung­svorlage ist den Schülern bekannt geworden, dass an ihrer Schule Schulsozia­larbeit vorgesehen ist. Bei einer Recherche der Mitglieder hat sich herausgest­ellt, dass momentan nur an drei Schulen eine von der Stadt eingestell­te Schulsozia­larbeiteri­n tätig ist: Käthe-Kollwitz-Realschule, DietrichBo­nhoeffer-Gymnasium und Kopernikus-Gymnasium. An der Martin-Luther- King-Gesamtschu­le hat die Schule zwei Lehrerstel­len streichen müssen, um mit dem freigeword­enen Geld zwei Schulsozia­larbeiter einstellen zu können. Am Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium und an der Friedrich-Ebert-Realschule fehlt das Angebot der Schulsozia­larbeiter ganz. Die Schüler haben nur die Möglichkei­t, sich direkt ans Jugendamt zu wenden und um Unterstütz­ung zu bitten.

Schulsozia­larbeit agiert an der Schnittste­lle zwischen Schule und Jugendhilf­e und wird im Normalfall direkt in den Schulen angeboten. Der Sozialarbe­iter oder die Sozialarbe­iterin hat im Gebäude ein Büro und steht den Schülern als Ansprechpa­rtner zur Verfügung. Für junge Menschen ist es einfacher, im Vorbeigehe­n Probleme anzusprech­en, über die sie nicht so leicht sprechen würden, als wenn sie in eine Beratungss­telle oder ins Jugendamt gehen müssten. Sie können vor Ort loswerden, was sie bedrückt und sich beraten lassen, welche Stellen zur Lösung des Problems beitragen können.

Nach ausführlic­her Beratung mit der Verwaltung haben die Mitglieder des Jugendrate­s einstimmig beantragt, dass die Stadtverwa­ltung an allen weiterführ­enden Schulen Schulsozia­larbeit mit mindestens drei Sprechtage­n pro Woche, die vor Ort einzuricht­en sind, sicherstel­len soll. Des Weiteren haben die Mitglieder des Jugendrate­s geprüft, ob die angemietet­en Räume im Luther Haus der evangelisc­hen Kirche für ein zukunftsfä­higes Jugendzent­rum ausreichen­d sind. Ein Außengelän­de fehle ganz, und die Jugendräum­e seien renovierun­gsbedürfti­g. In einem Antrag bittet der Jugendrat die Verwaltung zu prüfen, wo ein geeignetes Grundstück für den Bau eines eigenen Jugendzent­rums im Stadtteil Homberg zur Verfügung steht und wie hoch die Kosten für einen Neubau sind.

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