Rheinische Post Ratingen

„Ich glaube schon, dass Gesa früher oder später beim Straßenlau­f landet“

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Jan Fitschen Europameis­ter 2006 kann man eher den Eindruck gewinnen, dass zumindest eine Aufgabe dazugekomm­en ist: einmal im Leben einen Marathon laufen. Und das gilt längst nicht nur für Männer. Frauen sind gleicherma­ßen infiziert vom Langstreck­en-Virus. 42,195 Kilometer – das sind für immer mehr Menschen die Maße, die glücklich machen. Rund 4000 gehen für dieses Ziel am Sonntag in Düsseldorf an den Start.

„Es ist eine Sache fürs Ego, nicht für die Gesundheit. Der Marathon ist für viele eines der letzten großen Abenteuer, die man sich vornimmt. Man kann sich vieles kaufen im Leben, aber das Gefühl, einen Mara- thon absolviert zu haben, eben nicht“, sagt Jan Fitschen. Der 40Jährige wurde 2006 in Helsinki Europameis­ter über 10.000 Meter, lief 2011 in Düsseldorf seinen ersten Marathon und kann eine Bestzeit von 2:13:10 Stunden vorweisen. Am Sonntag kommentier­t er Live-Bilder von der Strecke.

Doch so sehr der Marathon in Deutschlan­d boomt, so sehr wartet die Szene auf einen, der in die Rolle eines echten Zugpferdes schlüpft. Arne Gabius (37) hält den deutschen Rekord (2:08:33), aber er vermag keinen Star-Rummel um sich herum zu entfalten. Niemand erwartet ernsthaft, dass ein Deutscher oder eine Deutsche Weltmeiste­r oder Olympiasie­ger wird oder wie Uta Pippig in den frühen 1990er Jahren die Marathon-Läufe in Boston, New York oder Berlin gewinnt. Aber auf europäisch­er Ebene mal wieder einen Helden zu stellen, klingt allgemein nicht zu vermessen.

Aha-Erfolge liegen ein wenig zurück: 2006 wurde in Susanne Maisch letztmals eine Deutsche Europameis­terin. Waldemar Czierpinsk­i holte 1976 und 1980 Olympia-Gold für die DDR, Stephan Freigang 1992 Bronze für Deutschlan­d. Katrin Dörre-Heinig kann Olympia-Bronze 1988 und WM-Bronze 1991 ihr Eigen nennen. Namen wie Carsten Eich oder Sonja Oberem sind manchem noch bekannt, Sabrina Mo-

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