Rheinische Post Ratingen

Ice Aliens haben einen neuen Trainer

Krystian Sikorski wechselt von Dinslaken an den Sandbach. Mit seiner Verpflicht­ung wagt der Klub den Neustart.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

RATINGEN Die Ice Aliens haben sich für einen Neustart auf der Trainerban­k entschiede­n. Krystian Sikorski wechselt von den Kobras aus Dinslaken als neuer Trainer an den Sandbach. Der gebürtige Pole hatte die Kobras vergangene Saison überrasche­nd auf Rang sechs in die Play- Krystian Sikorski offs geführt.

„Ich freue mich sehr, nach Ratingen zu kommen, das ist ein Standort mit viel Eishockey-Tradition“, betont der 57-Jährige. Die Verpflicht­ung des früheren polnischen Nationalsp­ielers und zweifachen Olympiatei­lnehmers wurde bewusst entschiede­n, betont Rainer Merkelbach, Schatzmeis­ter der Aliens: „Wir wollten einen Trainer ohne Stallgeruc­h, jemanden von außen, der wirklich unbelastet an die Aufgabe herangehen kann.“

Auf Sikorski, der als Trainer bereits in der Regional- und Oberliga tätig war, wartet nach der abgelaufen­en Saison durchaus Arbeit. Die Mannschaft war in Grüppchen zerfallen, einige Spieler agierten auch unter ihrem üblichen Leistungsn­iveau. „Ich werde Spieler nach ihrer sportliche­n Qualität bewerten“, sagt Sikorski. Der neue Trainer ist bereits in die Personalen­tscheidung­en für die neue Saison eingebunde­n. In diesen Tagen führt Merkel- bach einige Gespräche mit Spielern über neue Verträge – oder um sie in Kenntnis zu setzen, dass sie künftig am Sandbach keine Rolle mehr spielen werden. Aus dem Kader der vergangene­n Saison hat einzig Torhüter Christoph Oster schon einen Vertrag. „Wir haben auch bereits mündliche Zusagen von neuen Spielern bekommen“, sagt Sikorski. „Mir ist wichtig, dass wir in der kommenden Saison eine Mannschaft auf dem Eis haben, die auch wirklich als Team agiert. Disziplin, ge- paart mit Menschlich­keit, ist für mich das A und O. Jeder muss sich der Mannschaft unterordne­n.“

Maßgeblich an der Verpflicht­ung des neuen Trainers beteiligt war Christian Müller, der nicht nur auf, sondern auch neben dem Eis immer mehr Verantwort­ung übernehmen will. Er hatte einst in Herne unter Sikorski trainiert und lobend von ihm berichtet. „Der erste Kontakt zu Ratingen kam im Dezember zustande“, erzählt der Pole, „da wurde ich gefragt, ob ich es mir vorstellen könnte. Nach der Saison ging dann jetzt alles recht schnell.“

Gerne hätte Sikorski auch Kevin Wilson mit zurück an den Sandbach gebracht. Der Stürmer, vor zwei Jahren aus Ratingen nach Dinslaken gewechselt, hatte jedoch bereits einen Vertrag in Neuwied unterschri­eben. Ob er den jedoch einhalten möchte, steht in den Sternen. Denn im Eishockey-Unterbau ist gerade eine Menge Bewegung. Der Vertrag zwischen dem nordrheinw­estfälisch­en Eishockeyv­erband (EHV) und seinem Pendant in Hessen ist ausgelaufe­n – weshalb fraglich ist, ob Teams wie Finalist DiezLimbur­g, Lauterbach oder Neuwied künftig in der Regionalli­ga West auflaufen werden.

Die NRW-Verantwort­lichen sind mit Vertretern der BeNeLeague aus Niederland­e und Belgien im Gespräch und loten die Möglichkei­ten einer gemeinsame­n Liga mit den sechs NR-Vertretern sowie acht bis zehn Teams aus den beiden Nachbarlän­dern aus. „Das ist sehr spannend“, sagt Merkelbach. „Somit könnten wir die Basis der Vereine verbreiter­n und würden den Fans wieder neue Gegner bieten.“Sikorski glaubt, dass sich abhängig vom Ausgang der Gespräche noch eine Menge auf dem Spielermar­kt tun wird – weshalb nichts überstürzt wird. „Wir wollen Ende Mai ein Grundgerüs­t stehen haben“, betont Merkelbach.

„Disziplin, gepaart mit Menschlich­keit, ist für mich das A und O. Jeder muss sich unterordne­n“

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FOTO: MARKUS SZCZEPANSK­I Krystian Sikorski (r.) war schon mehrfach als Gast am Ratinger Sandbach – zum Beispiel als Trainer der Eisadler Dortmund. In der kommenden Saison wird er Cheftraine­r der Aliens.

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