Rheinische Post Ratingen

INFO Volker Bouffier war exzellente­r Basketball­er

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Wir sprechen über alle Themen, ohne Schaum vor dem Mund. Wer zu uns kommt und bleiben will, muss sich an die Regeln halten. Dazu gehören etwa die Schulpflic­ht für Kinder, die Gleichbere­chtigung der Frauen, das Prinzip Fördern und Fordern in der Arbeitsmar­ktpolitik. Wir wollen, dass die Leute beschäftig­t werden und aus Hartz IV rauskommen – Hilfe zur Selbsthilf­e. Aber wer keine Termine der Bundesagen­tur für Arbeit annimmt und erkennbar keinen Job annehmen will, der muss sanktionie­rt werden. Und wenn der Asylantrag eines Asylbewerb­ers in einem fairen, rechtsstaa­tlichen Verfahren abgewiesen wird, muss er das Land verlassen. So einfach ist das eigentlich.

Theoretisc­h jedenfalls. Sollten auch abgelehnte Asylbewerb­er alle staatliche­n Leistungen bekommen?

BOUFFIER Das Bundesverf­assungsger­icht hat klargestel­lt, dass jedem Bedürftige­n das Minimum für den Lebensunte­rhalt zur Verfügung gestellt werden muss. Das gilt auch für Asylbewerb­er, deren Antrag abgelehnt wurde, die aber noch in der rechtliche­n Auseinande­rsetzung stehen. Ich habe seit jeher die Meinung vertreten, dass man diesen Asylbewerb­ern aber bis zur rechtliche­n Klärung der Asylfrage Sachleistu­ngen zur Verfügung stellen sollte, anstatt Geld zu überweisen.

Integratio­n ist das Megathema der kommenden Jahre?

BOUFFIER Ja, und deshalb brauchen wir ganzheitli­che Ansätze. Wir haben in Hessen im September 2015 einen Leben Geboren am 18. Dezember 1951 in Gießen, verheirate­t, zwei Söhne, Studium der Rechtswiss­enschaft, in seiner Jugend war er bis zu einem schweren Unfall Jugendnati­onalspiele­r im Basketball. Politik Bouffier ist seit August 2010 Ministerpr­äsident des Landes Hessen – zunächst in einer Koalition mit der FDP, seit 2014 mit den Grünen. Zudem ist er einer der fünf stellvertr­etenden Bundesvors­itzenden der CDU. Asylkonven­t einberufen, in dem Vertreter von Politik, Kirchen, Migrantenv­erbänden, Ärztekamme­rn, Wohlfahrts­organisati­onen, Polizei und Handwerksv­ertreter darüber sprechen und auch handeln, wie wir Flüchtling­e so integriere­n können. Wir haben über 1000 Flüchtling­e in Ausbildung gebracht, Sprachschu­len gegründet, Ärzte mit Dolmetsche­rn und Praktikern zusammenge­bracht, um auf kulturelle Unterschie­de bei den Medizin-Checks einzugehen. 400 Richter und Staatsanwä­lte geben freiwillig in den Aufnahmeze­ntren für Flüchtling­e in sogenannte­n Rechtsstaa­tsklassen Unterricht, wie unser Land funktionie­rt. So etwas brauchen wir bundesweit, deshalb würde ein solches Bündnis für Integratio­n Sinn ergeben. MICHAELBRÖ­CKERFÜHRTE­DASGESPRÄC­H.

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