Wenn Menschen einen Glauben verachten
Jüdische Männer tragen eine Kippa, eine Kappe. In Berlin ist ein Mann deshalb angegriffen worden. Viele Menschen setzen sich deshalb auch eine Kippa auf.
Eine Kippa ist eine kleine, runde Kappe aus Stoff. Normalerweise wird sie von Männern getragen, die der jüdischen Religion angehören. Mit der Kappe wollen sie ihre Ehrfurcht vor Gott zeigen. Zugleich kann man gläubige Juden an ihr erkennen. Jüdische Menschen leben auf der ganzen Welt. Aber es kommt immer wieder vor, dass Juden verachtet und angefeindet werden. Das war auch in den vergangenen Jahrhunderten schon häufig so. Für den Hass auf das Judentum gibt es einen eigenen Begriff: Antisemitismus. „So nennt man feindliches Denken und Verhalten gegenüber Juden“, erklärt die Expertin Juliane Wetzel. Anti bedeutet, gegen etwas zu sein. Mit Semiten sind eigentlich Angehörige einer bestimmten Sprachgruppe ge- meint. Wenn man von Antisemitismus spricht, meint man aber Hass gegen die Juden und nicht gegen eine Sprache. Besonders schlimm war der Judenhass zur Zeit der Nationalso- zialisten. Die hatten in Deutschland vor etwa 80 Jahren die Macht und unterstellten zum Beispiel den Juden, sie würden anderen Menschen Böses wollen. Also verfolgten sie die Juden und brachten Millionen von ihnen auf grausame Weise um. Weil diese Gewalt damals in Deutschland organisiert wurde, finden viele Leute: Wir sollten besonders aufmerksam sein, wenn Menschen Judenhass äußern. So etwas ist vor Kurzem in der Stadt Berlin passiert: Ein junger Mann wurde auf offener Straße beschimpft und geschlagen. Nur weil er eine Kippa auf dem Kopf trug. In manchen Städten gab es deshalb Aktionen gegen solchen Hass. Um zu zeigen, dass jeder seinen Glauben frei ausüben darf, setzten sich viele eine Kippa auf. Als ein Zeichen des Zusammenhalts mit jüdischen Menschen. dpa