Rheinische Post Ratingen

04/19 schießt sich den Frust von der Seele

Der Fußball-Oberligist schlägt nach zwei Pleiten den Cronenberg­er SC mit 4:1 – es hätten aber noch mehr Tore sein können.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

RATINGEN Das Spiel ist gerade abgepfiffe­n, alle Spieler von Ratingen 04/ 19 schleppen sich zur Bank. Schuhe aus, hinsetzen, ausruhen. Carlos Penan lässt sich bäuchlings auf den Rasen fallen und macht erst einmal Liegestütz­e. Alfonso del Cueto sieht es und schüttelt lachend den Kopf. „Hat wohl noch nicht genug gemacht“, meint der Trainer des Fußball-Oberligist­en. Hatte er doch: Denn beim 4:1-Erfolg über den fast abgestiege­nen Cronenberg­er SC erzielte der Angreifer zwei Tore und bereitete noch ein weiteres vor.

Es hätten allerdings noch ein paar mehr sein dürfen – nicht nur für Penan. Denn Cronenberg demonstrie­rte eindrucksv­oll, warum das Team des früheren RSV-Trainers Peter Radojewski im Keller steht. Seine Mannschaft erspielte sich sogar beste Chancen vor 143 Zuschauern am Stadionrin­g, vergab diese jedoch genau so kläglich. Hinten machten es die Abwehrspie­ler den Ratingern viel zu leicht. „Das war wirklich ein bisschen zu einfach“, meinte der zweifache Torschütze Ismail Cakici, der auch vier Stück hätte machen können.

Aber der Reihe nach. Del Cueto vertraute gegen Cronenberg der gleichen Elf, die gegen Schonnebec­k am Mittwoch 90 Minuten geführt und dann doch noch verloren hatte. Sein Team zahlte das Vertrauen durchaus zurück, war von der ersten Minute an die druckvolle­re Mannschaft. Fatih Özbyarak hatte zwei gute Gelegenhei­ten, den ersten Schuss setzte er jedoch weit drüber, beim zweiten Mal scheiterte er am Torhüter nach einem tollen Querpass.

Nach einer halben Stunde brach Penan dann den Bann. Er ließ einen Abwehrspie­ler aussteigen und schob den Ball links unten ins Eck. Doch Cronenberg antwortete sofort mit einer Riesenmögl­ichkeit – Dennis Raschka parierte auf der Linie. Mark Zeh hatte da schon die Faxen dicke. „Macht nicht weniger jetzt“, rief der Kapitän zu seinen Mitspieler­n. Sie hörten nicht zu. Erst ging ein Schuss von Marvin Mühlhause ganz knapp am Ratinger Tor vorbei, dann musste Raschka sich nach einem Kopfball von David Schättler ganz lang machen, um den Ball aus dem Winkel zu fischen.

Wer seine Chancen nicht nutzt, wird bestraft – und so nutzte Ismail Cakici seine nächste Möglichkei­t eiskalt. Er lief alleine auf Torhüter Schäfer zu und lupfte den Ball gefühlvoll an den Innenpfost­en und ins Tor. Cronenberg hatte noch eine gute Chance, doch frei vor dem Tor köpfte Davide Leikauf den Ball ans Außennetz. Auch das rächte sich wieder: Penan erzielte das 3:0 per Flachschus­s, danach reihten sich gute Chancen für die Ratinger aneinander. Diesmal jedoch trafen die Cronenberg­er im dritten Schussvers­ucht (vorher hatte Raschka glän-

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