Esprit-Kreisel wird neu diskutiert
Im Bezirksausschuss Mitte stand der Verkehr in Ost im Mittelpunkt. Hertie-Projekt: Politik will mehr Stellplätze.
RATINGEN Wichtigste Themen beim jüngsten Bezirksausschuss Mitte waren die Planungen rund um das ehemalige Hertie-Haus (RP berichtet) und die Verkehrsplanung in Ost: Offenbar kommt dabei auch die geplante Ampel-Lösung anstelle des bewährten Esprit-Kreisels auf den Tisch. Wie berichtet, sind ein großes Bürohaus und ein Hotel geplant. Das sorgt für zusätzliche Verkehre in Ost.
So wurde lange über die Bebauung der ersten beiden Teilgrundstücke des „Schwarzbachquartiers“diskutiert. Dort soll neben einem großen Bürogebäude, auch ein Hotel mit 80 bis 120 Zimmern bebaut werden. Eine Studie zum Hotelprojekt bewertet den Ratinger Hotelmarkt als teilweise nicht mehr zeitgemäß und für neue Bedarfe aufnahmefähig. Deshalb empfiehlt die Studie ein Hotel mit zwei verschiedenen Konzepten unter einem Dach, dem sogenannten „DualBrand“– einer Kombination aus Budget- und gehobenem Mittelklassehotel. Durch die Nähe zur A 44 und S-Bahn sowie dem aus dem neuen Premium-Gewerbegebiet selbst entstehenden Bedarf sei die Lage des Hotels besonders attraktiv.
Hauptdiskussionspunkt ist nach wie vor die Verkehrsabwicklung. Die Vertreter fast aller Fraktionen äußerten Bedenken sowohl zum Verkehrsfluss auf der Balcke-Dürr-Allee als auch zu dem geplanten Stellplatzangebot. So sei es doch verwunderlich, dass bei dem großen Bürogebäude knapp ein Drittel der Tiefgaragen-Parkfläche als Abstellplätze für Fahrräder gedacht seien – für die CDU-Fraktion eine „völlig unrealistische Annahme“. Sie forderte gleichzeitig mehr Kfz-Plätze. Ein Rückstau durch die gemeinsame Einfahrt beider Gebäude in die Tiefgarage auf die Balcke-Dürr-Allee müsse jedenfalls ausgeschlossen werden, damit auf dieser wichtigen Achse der Verkehrsfluss gewährleistet sei.
Die Inbetriebnahme weiterer Baufelder wird an die Fertigstellung notwendiger Verkehrskapazitätserweiterungen gekoppelt. Dies hatte die CDU bereits in einem Antrag 2017 gefordert. Dazu müssen Investor und Stadt gleichermaßen eine enge Zeitschiene einhalten. Als erste Maßnahme steht der Ausbau der Kreuzung Balcke-Dürr-Allee / Homberger Straße an, der aktuell noch- mals etwas üppiger überplant wird und dieses Jahr in Angriff genommen werden müsse, so die Politik.
Für den heutigen Kreisel bei Esprit soll außer dem Umbau zu einer Kreuzung noch einmal intensiv ein Ausbau des Kreisverkehrs geprüft werden. Die Pläne, dort den Kreisel durch eine Kreuzung mit Ampeln zu ersetzen, war in der Bürgerschaft auf Kritik gestoßen. Hierzu könnte auch ein „Überflieger“für Fußgänger und Radfahrer in Betracht gezogen werden, hieß es in der Sitzung. Offenbar denkt man über eine besondere Lösung nach.
Als äußerst positiv bewerteten die Ausschuss-Mitglieder beim Hertie- Projekt die Öffnung des Düsseldorfer Platzes hin zur Altstadt und die Ansiedlung des Einzelhandels, vom Vollsortimenter bis hin zu kleineren Geschäften, der sich auf dem Gelände etablieren kann. „Auch Fachgeschäfte mit Sortimenten bislang geringer Kaufkraftbindung verbessern den Branchenmix und die Attraktivität der gesamten Innenstadt – die Kombination wird Magnet-Wirkung haben“, brachte es Gerold Fahr, Sprecher der CDU-Fraktion, auf den Punkt.
Lediglich die deutlich zu geringe Stellplatzzahl knapp 150 statt erforderlicher 400 – seien noch nachzubessern, damit die Märkte auch gut