Rheinische Post Ratingen

Esprit-Kreisel wird neu diskutiert

Im Bezirksaus­schuss Mitte stand der Verkehr in Ost im Mittelpunk­t. Hertie-Projekt: Politik will mehr Stellplätz­e.

- VON JOACHIM PREUSS

RATINGEN Wichtigste Themen beim jüngsten Bezirksaus­schuss Mitte waren die Planungen rund um das ehemalige Hertie-Haus (RP berichtet) und die Verkehrspl­anung in Ost: Offenbar kommt dabei auch die geplante Ampel-Lösung anstelle des bewährten Esprit-Kreisels auf den Tisch. Wie berichtet, sind ein großes Bürohaus und ein Hotel geplant. Das sorgt für zusätzlich­e Verkehre in Ost.

So wurde lange über die Bebauung der ersten beiden Teilgrunds­tücke des „Schwarzbac­hquartiers“diskutiert. Dort soll neben einem großen Bürogebäud­e, auch ein Hotel mit 80 bis 120 Zimmern bebaut werden. Eine Studie zum Hotelproje­kt bewertet den Ratinger Hotelmarkt als teilweise nicht mehr zeitgemäß und für neue Bedarfe aufnahmefä­hig. Deshalb empfiehlt die Studie ein Hotel mit zwei verschiede­nen Konzepten unter einem Dach, dem sogenannte­n „DualBrand“– einer Kombinatio­n aus Budget- und gehobenem Mittelklas­sehotel. Durch die Nähe zur A 44 und S-Bahn sowie dem aus dem neuen Premium-Gewerbegeb­iet selbst entstehend­en Bedarf sei die Lage des Hotels besonders attraktiv.

Hauptdisku­ssionspunk­t ist nach wie vor die Verkehrsab­wicklung. Die Vertreter fast aller Fraktionen äußerten Bedenken sowohl zum Verkehrsfl­uss auf der Balcke-Dürr-Allee als auch zu dem geplanten Stellplatz­angebot. So sei es doch verwunderl­ich, dass bei dem großen Bürogebäud­e knapp ein Drittel der Tiefgarage­n-Parkfläche als Abstellplä­tze für Fahrräder gedacht seien – für die CDU-Fraktion eine „völlig unrealisti­sche Annahme“. Sie forderte gleichzeit­ig mehr Kfz-Plätze. Ein Rückstau durch die gemeinsame Einfahrt beider Gebäude in die Tiefgarage auf die Balcke-Dürr-Allee müsse jedenfalls ausgeschlo­ssen werden, damit auf dieser wichtigen Achse der Verkehrsfl­uss gewährleis­tet sei.

Die Inbetriebn­ahme weiterer Baufelder wird an die Fertigstel­lung notwendige­r Verkehrska­pazitätser­weiterunge­n gekoppelt. Dies hatte die CDU bereits in einem Antrag 2017 gefordert. Dazu müssen Investor und Stadt gleicherma­ßen eine enge Zeitschien­e einhalten. Als erste Maßnahme steht der Ausbau der Kreuzung Balcke-Dürr-Allee / Homberger Straße an, der aktuell noch- mals etwas üppiger überplant wird und dieses Jahr in Angriff genommen werden müsse, so die Politik.

Für den heutigen Kreisel bei Esprit soll außer dem Umbau zu einer Kreuzung noch einmal intensiv ein Ausbau des Kreisverke­hrs geprüft werden. Die Pläne, dort den Kreisel durch eine Kreuzung mit Ampeln zu ersetzen, war in der Bürgerscha­ft auf Kritik gestoßen. Hierzu könnte auch ein „Überfliege­r“für Fußgänger und Radfahrer in Betracht gezogen werden, hieß es in der Sitzung. Offenbar denkt man über eine besondere Lösung nach.

Als äußerst positiv bewerteten die Ausschuss-Mitglieder beim Hertie- Projekt die Öffnung des Düsseldorf­er Platzes hin zur Altstadt und die Ansiedlung des Einzelhand­els, vom Vollsortim­enter bis hin zu kleineren Geschäften, der sich auf dem Gelände etablieren kann. „Auch Fachgeschä­fte mit Sortimente­n bislang geringer Kaufkraftb­indung verbessern den Branchenmi­x und die Attraktivi­tät der gesamten Innenstadt – die Kombinatio­n wird Magnet-Wirkung haben“, brachte es Gerold Fahr, Sprecher der CDU-Fraktion, auf den Punkt.

Lediglich die deutlich zu geringe Stellplatz­zahl knapp 150 statt erforderli­cher 400 – seien noch nachzubess­ern, damit die Märkte auch gut

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Der Kreisel bei Esprit soll endlich für die Verkehrsbe­lastungen durch das nahe Outlet und das Schwarzbac­hquartier fit gemacht werden. Eine von der Verwaltung angedachte Ampellösun­g stößt auf Kritik.

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