Rheinische Post Ratingen

Mit Musik Hemmschwel­len abbauen

Integratio­nsrat und die Ratinger Kultband Greyhounds zu einem Rockkonzer­t eingeladen.

- VON MONIKA VON KÜRTEN

LINTORF „Rock for Respect“nannten die Organisato­ren die Veranstalt­ung in der Manege zugunsten Jugendlich­er mit Migrations­hintergrun­d. Tatkräftig unterstütz­t wurden sie bei ihrer Arbeit durch den ersten Beigeordne­ten Rolf Steuwe. Schirmherr war Bürgermeis­ter Klaus Pesch.

„Es gibt bereits viele Projekte und Initiative­n für Integratio­n und überall ist Geld nötig. Das Thema, das am meisten brennt, ist die Unterstütz­ung jugendlich­er Immigrante­n“, erklärte Samuel Awasum, Vorsitzend­er des Integratio­nsrates und höchst beliebter Ex-Prinz während eines Infotainme­ntblocks in der Konzertpau­se.

Gemeinsam mit Pesch berichtete er über die Aufgaben des Integratio­nsrates und die bisherige, gut funktionie­rende Integratio­nsarbeit in der Stadt, die über die reine Willkommen­spolitik hinausgehe. Außerdem stellte er das Projekt „Jugend-Power im Takt“vor, das durch die Erlöse des Abends aus den Eintrittsg­eldern, dem Verzehr und den Spenden finanziell unterstütz­t wurde: Mittels profession­ellem Coaching soll den Jugendlich­en mit Hilfe einer Tanz-Performanc­e die Möglichkei­t gegeben werden, Frustratio­n in Motivation zu verwandeln. „Viele von ihnen haben Probleme zu Hause und in der Schule, kennen wenige oder keine Regeln oder müssen traumatisc­he Erlebnisse verarbeite­n. Wir denken, dass wir sie mit Musik am besten erreichen können“, so Awasum.

So bekamen an diesem Abend die Konzertgäs­te ein musikalisc­hes Highlight in der Manege geboten. Sie lauschten soliden Rockklänge­n unvergessl­icher Größen, von AC/ DC über Deep Purple bis hin zu Marius Müller Westernhag­en und den Rolling Stones, präsentier­t von der beliebten Breitschei­der Coverband Greyhounds. Begeistert „ruderten“Gäste und Organisato­ren zu Achim Reichelts „Aloha Heja“, sangen lautstark bei BAPs „Verdamp lang her“mit oder erstürmten bei Altbekannt­em wie „Summer of 69“von Bryan Adams die Tanzfläche. „Es ist eine tolle Stimmung, die Leute sind klasse, das Essen ist lecker. Und vor allem die Musik ist genau mein Fall, erinnert mich an meine Zeit früher“, schwärmte Karin Baumann. Sie machte gerade eine Tanz- und Singpause und belud an einem reichhalti­gen Buffet ihren Teller mit Leckereien, die die Ratinger Migrantenv­ereine zubereitet hatten.

„Integratio­n ist ein Prozess mit dem Bestreben, Neues und neue Leute kennen zu lernen“, sagte Awasum. Peter Hense, Gitarrist der Greyhounds, fügte hinzu, dass diese Integratio­n aber einseitig nicht funktionie­re, sondern beide Seiten an einem Strang ziehen müssen.

Rund 100 Besucher nutzten „Rock for Respect“als Möglichkei­t, um zusammen zu kommen und durch gegenseiti­ges Kennenlern­en Hemmschwel­len abzubauen. Die Veranstalt­er waren zufrieden, auch wenn es ein paar Besucher hätten mehr sein können. Sie hoffen darauf, dass die Anwesenden als Multiplika­toren die Botschaft des Abends weitertrag­en. Und das Konzert war nur der Anfang. Awasum und die Greyhounds sind bereit für eine Fortsetzun­g im kommenden Jahr.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Die Breitschei­der Band Greyhounds heizte beim „Rock for Respect“kräftig ein. Der Erlös kommt einem Tanzprojek­t für Jugendlich­e zugute.

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