Fortuna macht Jagd auf die ungeliebte Radkappe
DÜSSELDORF Der Aufstieg ist geschafft, doch das reicht Fortuna Düsseldorf nicht. Trainer Friedhelm Funkel macht deutlich, was er von seinem Team in den verbleibenden beiden Spielen erwartet: „Ich will Erster bleiben.“Fortuna hat es in zwei direkten Duellen selbst in der Hand, den Zwei-Punkte-Vorsprung ins Ziel zu bringen. Morgen (15.30 Uhr) kommt der Dritte Holstein Kiel in die ausverkaufte Arena, die Woche darauf reist Fortuna zum Zweiten nach Nürnberg.
So sehr Funkel betont, wie fokussiert er und seine Spieler sind, so sehr merkt man auch, dass der Aufstieg eine befreiende Wirkung hat. Besonders deutlich wird das, als Funkel zunächst ernst, dann immer launiger über die Schale spricht, die der Zweitliga-Erste seit 2009 überreicht bekommt. „Für mich persönlich hat diese Trophäe keine Bedeutung“, sagt er. „Ob ich für den ersten Platz irgendeine Radkappe oder so bekomme, ist mir völlig egal. Auf dem Foto sieht eine Trophäe sicher gut aus. Aber es ist kein DFB-Pokal oder die Meisterschale. Das ist etwas ganz anderes.“ Und dann reiht sich Funkel in die Schar der Kritiker ein, die der Schale jegliche Schönheit absprechen: „Ich will dem Designer kein Unrecht tun. Der hat sich bestimmt viel Mühe gegeben. Mir gefällt sie aber nicht. Vielleicht sollte man sich überlegen, dem Zweitliga-Ersten mal etwas Schöneres zu überreichen.“Als der 64-Jährige darauf angesprochen wird, dass die Präsentation der an eine Alufelge erinnernden Trophäe bei der offiziellen Aufstiegsfeier am Rathaus am 14. Mai die Laune der Fans noch einmal heben könnte, kommt Funkel noch eine Idee: „Vielleicht bringe ich zum Rathaus auch noch eine meiner Radkappen mit, dann haben wir schon zwei.“Trotz aller Scherze versichert der Coach, dass sich sein Team nach den Feierlichkeiten am vergangenen Wochenende gut erholt hat und in bester körperlicher Verfassung für das Spiel gegen Kiel ist. Sollte ein Sieg gelingen und Nürnberg in Sandhausen nicht gewinnen, wäre die Meisterschaft schon morgen perfekt. In diesem Fall würde Ehrenspielführer und Fortunas Bundesliga-Rekordspieler Gerd Zewe (440 Einsätze) die ungeliebte Radkappe in der Arena überreichen.