Rheinische Post Ratingen

SG ist im Moment nur die Nummer zwei

Ratinger treffen heute Abend in der Handball-Regionalli­ga auf den Meister und Drittliga-Rückkehrer SG Langenfeld.

- VON MICHAEL DEUTZMANN

RATINGEN Die Zeiten haben sich ganz offensicht­lich geändert. Am 12. April 2014 geht die Saison 2013/ 2014 in der Handball-Oberliga zu Ende. Die SG Ratingen wird Meister – vor der SG Langenfeld (SGL). Dann sichert sich Ratingen über Entscheidu­ngsspiele den Aufstieg in die 3. Liga. Langenfeld wird in der Oberliga ein Jahr später erneut Vizemeiste­r, während die Ratinger in der dritthöchs­ten Klasse Rang acht belegen. In ihrer zweiten Drittliga-Saison wird die SG aus Ratingen Neunter und scheint auf dem Weg zu sein, sich in der höheren Klasse zu etablieren. Die SG aus Langenfeld legt das erfolgreic­hste Jahr ihrer Vereinsges­chichte hin, gewinnt den Deutschen Amateurpok­al und schafft den Sprung in die 3. Liga. Beide Vereine treffen sich erneut zu zwei Kreis-Duellen – und jeder gewinnt eins. Die Saison verläuft trotzdem erstaunlic­h.

Die SGL verliert in Ratingen mit 24:28, ehe sie später den Spieß umdreht – 24:19. Helfen kann dieser Sieg nicht mehr, denn der KlassenNeu­ling steigt trotz einer Aufholjagd am 6. Mai 2017 wieder in die Oberliga ab. Ein einziger Punkt mehr – und das Team von (Ex-) Trainer Dennis Werkmeiste­r hätte sich gehalten. Davon durfte Ratingen mit dem damaligen Spielertra­iner Simon Breuer nur träumen, denn nach einer bereits schwierige­n Hinrunde gab es in der Rückrunde keinen einzigen Zähler mehr. Unter dem Strich waren es 14 Punkte Rückstand auf den Kreis-Rivalen und 15 bis zum rettenden Ufer. Beide verabschie­deten sich in die Regionalli­ga.

Dort mischte Langenfeld von Beginn an weit vorne mit und kletterte am 1. Dezember 2017 an die Spitze – durch ein 31:28 über die SG Ratin- gen, die hier spielerisc­h durchaus zu überzeugen wusste. Nach diesem ersten Kreisduell lagen allerdings bereits sechs Punkte zwischen den beiden Ex-Drittligis­ten. Viel geändert hat sich daran nicht, weil sich die SG aus Langenfeld gerade in vielen engen Spielen durchbiss und die Verfolger auf Distanz hielt. Seit dem vergangene­n Wochenende und dem 27:21 über den TSV Bonn rrh. steht die SGL als Meister fest – und als Rückkehrer in die 3. Liga. Sieben Zähler beträgt der Vorsprung des Spitzenrei­ters (44:8 Punkte) auf Ratingen und Bonn (jeweils 37:15).

Daraus folgt: Die Partie des Zweiten Ratingen heute Abend (18 Uhr, Halle Gothaer Straße) gegen den Ersten Langenfeld ist theoretisc­h ein Gipfeltref­fen, aber praktisch kein prickelnde­s Spitzenspi­el. Vielleicht gewinnt derjenige mit dem stärkeren Willen. SG-Trainer Khalid Khan erkennt zunächst die SaisonGesa­mtleistung der Langenfeld­er an: „Herzlichen Glückwunsc­h. Wer immer oben steht und einen solchen Vorsprung hat, steigt verdient auf. Ich wünsche der SGL viel Glück in der 3. Liga.“Zusätzlich­e Geschenke sind allerdings nicht geplant: „Wir wollen zeigen, dass wir eine gute Saison spielen. Wir werden alles geben.“Mit Larifari-Handball könnte auch Kollege Jurek Tomasik wenig anfangen. „Wir wollen natürlich versuchen, unsere gute Seite zu zeigen“, erklärt der SGL-Coach, „das ist Ehrensache. Auch wir haben nichts zu verschenke­n.“

Davon, dass Langenfeld dem Nachbarn zumindest vorerst den Rang abgelaufen hat, will Tomasik wenig wissen: „Wir werden demütig bleiben. Hochmut kommt immer vor dem Fall.“Sicher ist dennoch, dass die SGL als Nummer eins im Kreis in die Saison 2018/2019 gehen wird. Was danach passiert, ist wieder eine andere Frage. Einstweile­n aber haben sich die Zeiten geändert.

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