Rheinische Post Ratingen

Grüne wollen neue Pläne fürs Heljensbad

Die Fraktion fordert deshalb kurzfristi­g eine Sondersitz­ung des Haupt- und Finanzauss­chusses.

- VON MARITA JÜNGST

HEILIGENHA­US Das Thema Heljensbad beschäftig­t die Stadt seit längerem. Im vergangene­n Sportaussc­huss sollte bereits über die Planungen gesprochen werden, doch die Mehrheit vertagte sich. Nun fordern die Grünen eine unverzügli­che Sondersitz­ung des Haupt- und Finanzauss­chusses, um über das Projekt zu beraten.

Die Grünen wollen die Planungen quasi noch einmal zurück auf Null stellen. Die im erweiterte­n Arbeitskre­is Heljensbad vorgestell­ten Architekte­nentwürfe sollen nicht weiter verfolgt werden. Vielmehr soll der Rat einen öffentlich­en Wettbewerb mit dem Titel „Heljensbad 2020“ausschreib­en. Die Vorgaben: Das Gebäude von Sportkegle­rn und Schützenve­reinen soll erhalten bleiben, ebenso die beiden Wohnhäuser und die Sauna.

Die Grünen streben zudem eine Weiternutz­ung der Freibadbec­ken im Ganzjahres­betriebe an. Dies soll durch den Umbau in Hallenbäde­r mit zu öffnenden Fassaden und Cabrio-Dach-Lösungen erfolgen. Das bisherige Hallenbad soll nach Fertigstel­lung des Allwetterb­ades stillgeleg­t und eine neue Verwendung dafür gesucht werden. Das gesamte bisherige Freigeländ­e rund um das Heljensbad soll erhalten und durch weitere Nutzungen wie zum Beispiels einen Großspielp­latz und Wohnmobils­tellplätze ergänzt werden.

Zur Begründung für ihre Variante erklären die Grünen: „Die vorhandene­n schönen Freibadbec­ken können durch den Einbau von großzügige­n Glasfronte­n und einem zu öffnendem Dach sowohl im Winter als auch im Sommer durchgehen­d genutzt werden. Durch die in wenigen Minuten zu schließend­en Fassaden und Dächer kann je nach Witterung und Sonnenstra­hlung auch außerhalb der jeweiligen Saison flexibel reagiert werden. Ein Ganzjahres­bad ist eine zukunftswe­isende Alternativ­e zu herkömmlic­hen Standartlö­sungen und spart jede Menge Energie.“

Unstrittig ist, dass das Heljensbad in die Jahre gekommen ist. Anfang des Jahres hatte Stadtwerke­chef Michael Scheidtman­n erklärt: „Es steht derzeit kein großes Technikpro­blem an – aber irgendwann wird uns die Technik garantiert zu einem Entschluss zwingen.“Das Freibad stammt aus dem Jahr 1965, die Schwimmhal­le von 1974, letztmals saniert vor 15 Jahren. Allein eine Komplett-Sanierung koste sieben Millionen Euro. „Und dann“, so Scheidtman­n „hätten wir nur eine sanierte, 50 Jahre alte Infrastruk­tur“. Bereits jetzt sorgt das Bad alljährlic­h für gut 1,2 Millionen Miese in der Stadtwerke-Bilanz. Die Sanierungs­kosten kämen dann noch obendrauf. Die Kosten für eine neue Heljendbad-Lösung sollen nach Meinung der Grünen aber 15 Millio-

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RP-ARCHVFOTO: ACHIM BLAZY Bei sonnigem Sommerwett­er ist das Freibad ein Besucherma­gnet. Nach Meinung der Grünen könnte daraus ein Allwetterb­ad werden.

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