Kinderschutzbund hilft Gewaltopfern ganz konkret
KREIS METTMANN (cz) 2450 Stunden leisteten Ehrenamtler 2017 im Auftrag des Kinderschutzbundes, Ortsverband Mettmann. „Hier müssen wir uns bewusst machen, dass wir ohne diesen enormen Einsatz unsere Arbeit nicht leisten können“, sagt Vorsitzende Anke Krick. Das Hauptaufgabengebiet des Kinderschutzbundes ist die Hausaufgabenbetreuung. An zwei Standorten, Rheinstraße und Notunterkunft Danziger Straße, bieten 50 Ehrenamtler und 26 Oberstufenschüler eine Hausaufgabenbetreuung für 80 Kinder an. Die Kids sind zwischen sechs und 16 Jahre alt und kommen aus Albanien, Deutschland, Irak, Libanon, Pakistan, Polen, Syrien und der Türkei. Die 26 Oberstufenschüler, die die Ehrenamtler bei der Hausaufgabenbetreuung unterstützen, erhalten sieben Euro pro Stunde, so dass hier 9680 Euro im Jahr anfallen, sagt Geschäftsführerin Sylvia El Mohammed.
In Mettmann befindet sich an der Kurze Straße 6 eine Anlaufstelle für Fragen zu sexuellen Missbrauch, Gewalt und Vernachlässigung; und zwar für Kinder aus den Städten Mettmann, Ratingen, Heiligenhaus und Wülfrath. Das bedeutet: Gibt es Beobachtungen, dass Kinder sexuell missbraucht, gegen sie Gewalt ausgeübt wird oder sie vernachlässigt werden, dann können sich Menschen an die Geschäftsstelle des Kinderschutzbundes wenden. In Mettmann habe es in 2017 54 Fälle, beziehungsweise Hinweise, in Ratingen 117, in Heiligenhaus 41 und in Wülfrath 17 gegeben. Hinzu kommen 16 anonyme Hinweise.
Die Freiwilligen-Zentrale der Caritas hat geholfen, dass die Zahl der Ehrenamtler von 31 in 2016 auf 54 in 2017 gestiegen ist. Im Gebäude an der Danziger Straße, das als Flüchtlingsunterkunft dient und sich in einem menschenunwürdigen Zustand befindet, gibt es einen Offenen Treff vor und eine sozialpädagogische Gruppenarbeit nach der Hausaufgabenbetreuung. „Zusätzlich praktizieren wir hier auch Elternarbeit“, sagt stellvertretende Vorsitzende Ursula Tillmann. Eingebunden in diese Arbeit sind Awo, Caritas, der schulpsychologische Dienst, die Schulsozialarbeit. „Weiterhin bieten wir seit drei Jahren ein Gruppenangebot für Flüchtlingskinder an“, sagt Anke Krick.