Rheinische Post Ratingen

Bauen statt bremsen

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Im Juni 2015 trat das Gesetz zur Einführung der Mietpreisb­remse in Kraft. Die Maßnahme sollte das Wohnen für breite Mieterkrei­se in angespannt­en Wohnungsmä­rkten preiswerte­r machen. Tatsächlic­h sind seit ihrer Einführung insbesonde­re in den Metropolen die von Empirica ermittelte­n durchschni­ttlichen Angebotsmi­eten über alle Baujahre hinweg weiter gestiegen. Spitzenrei­ter ist Berlin mit einem Anstieg um über 19 Prozent auf durchschni­ttlich 9,43 Euro Kaltmiete pro Quadratmet­er. In Düsseldorf waren es gut neun Prozent auf 9,79 Euro. Die Mietpreisb­remse ist wie von uns bereits vor Einführung prognostiz­iert kläglich gescheiter­t. Sie baut bundesweit nicht eine einzige Wohnung! Deshalb ist ihre Abschaffun­g überfällig, statt sie noch zu verschärfe­n. Vielmehr muss der Bau von erschwingl­ichen Miet- und Eigentumsw­ohnungen sofort angekurbel­t werden, denn nur die Schaffung eines stark vermehrten Wohnungsan­gebots liegt im Interesse breiter Kreise.

Dies gilt auch für Düsseldorf angesichts seines kontinuier­lichen Wachstums: Allein in den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Personen mit hiesigem Hauptwohns­itz um 43.000 auf rund 621.000 gestiegen. Aktuelle Prognosen gehen von einem weiteren Wachstum auf rund 677.000 bis 2040 aus. Dies bedeutet einen Anstieg der Privathaus­halte (als Wohnungsna­chfrager) um rund 31.000. Deshalb müssen endlich die Voraussetz­ungen geschaffen werden – durch steuerlich­e Anreize für Bauträger, Förderprog­ramme und weiteres. Statt vermeintli­ch bremsen gezielt bauen! Wulff Aengevelt Der Autor ist Geschäftsf­ührender Gesellscha­fter von Aengevelt Immobilien, Düsseldorf

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