Impferfolg: Die Pocken sind ausgerottet
Die Pocken waren eine uralte Krankheit, sie werden schon im Alten Testament der Bibel erwähnt. Unter anderem im 2. Buch Mose: Als der ägyptische Pharao sich weigerte, das Volk Israel ziehen zu lassen, schickte Gott zehn Plagen. Die sechste war eine Seuche: „Da bildeten sich an Mensch und Tier Geschwüre mit aufplatzenden Blasen.“Diese Beschreibung wird allgemein als Pocken interpretiert. Bis ins 20. Jahrhundert hinein starben Menschen an den Pocken, auch die hohe Kindersterblichkeit früherer Jahrhunderte wird zum Teil auf die Krankheit zurückgeführt. Die Viruserkrankung war hoch infektiös und wurde von Mensch zu Mensch übertragen. Heute gilt die Geschichte der Krankheit vor allem als Beweis für die Wirksamkeit und den Erfolg von Impfungen. Denn am 8. Mai 1980 konnte die Weltgesundheitsbehörde WHO öffentlich bekanntgeben, dass die Pocken ausgerottet waren. Dem vorangegangen war eine weltweite und über Jahrzehnte andauernde Impfkampagne. Die letzte Pockenepidemie in Deutschland mit 20 Infizierten ereignete sich im Jahr 1970 im Sauerland. Die letzte Einzelinfektion wurde 1972 in Hannover festgestellt. Der weltweit letzte Fall an Pocken wurde 1975 in Bangladesch dokumentiert. 1978 kam es zu einem letzten bekannten Todesfall: Eine medizinische Fotografin hatte sich in einem Labor mit der Krankheit angesteckt.