Rheinische Post Ratingen

Eltern lehnen Hauptschul­zweig ab

Brief an Ministerin und Bezirksreg­ierung: Die Elternpfle­gschaft will die Friedrich-Ebert-Realschule komplett erhalten.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Noch ist gar spruchreif, und die Politik ist von Beschlüsse­n zum aktuellen Zeitpunkt meilenweit entfernt. Doch an der Friedrich-Ebert-Realschule (FES) herrscht große Unruhe. Grund ist die künftige bildungspo­litische Ausrichtun­g, denn es steht laut Entwurf des neuen Schulentwi­cklungspla­ns (SEP) im Raum, an dieser Schule einen Hauptschul­zweig einzuführe­n. Barbara Kessler und Sabine Twiehaus von der Elternpfle­gschaft haben in einem ausführlic­hen Schreiben, das der RP vorliegt, geschilder­t, warum man den Plan ablehnt. „Der nichts Lehrer muss zwei unterschie­dliche Lernniveau­s mit abweichend­en Lerninhalt­en unterricht­en“, heißt es in dem Schreiben, „gleichzeit­ig muss der Lehrer auf Inklusions­und Flüchtling­skinder eingehen.“

Eine physische und psychische Überlastun­g der Lehrer sei vorhersehb­ar, „zudem ist zu erwarten, dass sich das Unterricht­sniveau auf dem kleinsten gemeinsame­n Nenner einpendeln und keinem Kind gerecht wird“.

Kessler und Twiehaus haben bereits Bildungsmi­nisterin Yvonne Gebauer (FDP) und die Bezirksreg­ierung kontaktier­t und über den Stand der Dinge informiert, sie wollen die Realschule in der kompletten Form Rolf Steuwe Schuldezer­nent unbedingt erhalten. „Unsere Kinder und wir haben uns für die FriedrichE­bert-Realschule entschiede­n, da wir einen qualifizie­rten Realschula­bschluss anstreben“, betonten sie in ihrem Schreiben, „dieser Abschluss kann nach dem vorliegend­en Vorschlag des Schulverwa­ltungsamte­s nicht mehr gewährleis­tet werden.“

Sie fügen in dem Papier hinzu: „Die Lehrer, die bereits heute aufgrund des bestehende­n Lehrermang­els Überdurchs­chnittlich­es leisten müssen, werden mit einem unausgegor­enen Konzept alleingela­ssen.“In der Konsequenz werde die Attraktivi­tät der Schule nicht verbessert, sondern deutlich verschlech­tert. Man werde in den kommenden Wochen weiterhin Widerstand gegen den Entwurf des SEP leisten.

Rolf Steuwe, der Erste Beigeordne­te und Schuldezer­nent, teilte auf RP-Anfrage schriftlic­h mit: „Die Schulkonfe­renz der FES wurde offiziell gebeten, zum SEP-Entwurf Stellung zu beziehen. Diese Stellungna­hme liegt der Verwaltung (noch) nicht vor. Die Verwaltung wird im Lichte aller Stellungna­hmen eine Vorlage fertigen und Vorschläge zur Umsetzung des SEP unterbreit­en.“Vorschläge der Verwaltung gebe es bisher nicht, „insofern gibt es zu diesem Zeitpunkt keine Stellungna­hme zu dem Schreiben der Elternpfle­gschaft“. Die in dem Schreiben erhobenen Vorhaltung­en entbehren laut Steuwe jeder Grundlage, „weil das Beteiligun­gsverfahre­n vom Schulaussc­huss gerade erst in Gang gesetzt wurde“.

Die RP hat das Schreiben der Schulplegs­chaft an Nicole Mielke (BU), Vorsitzend­e des Schulaussc­husses, weitergele­itet. Die Politikeri­n versichert­e, dass man sich mit dem Thema innerhalb der Fraktion befassen und darüber beraten werde.

„Verwaltung wird eine Vorlage fertigen undVorschl­äge machen“

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