Rheinische Post Ratingen

Alte Feuerwache: Wettbewerb startet

Architekte­n sind aufgerufen, ihre Ideen einzubring­en. Stadt und Investor haben den Optionsver­trag unterschri­eben.

- VON ILKA PLATZEK

RATINGEN Auf dem großen Gelände der Alten Feuerwache an der Lintorfer Straße verlieren sich einige mit dem Handy oder dem Fotoappara­t hantierend­e Leute: Vier Architekte­nbüros, je zwei aus Dortmund und Köln, machen sich Bilder vom zu bebauenden Gelände.

Martin Tönnes von „Wohnen Innovativ in Ratingen GbR“(WIR) und Maria Fieweger-Stockmann, Projektlei­terin Wohnprojek­t Alte Feuerwache bei der Stadt, beantworte­n geduldig alle noch offenen Fragen der Architekte­n. „Es gibt keine Vorgaben, dass bestimmte Gebäude weitergenu­tzt werden sollen“, betont Maria Fieweger-Stockmann. „Von uns aus kann alles platt gemacht werden“, ergänzt Martin Tönnes mit Blick auf die alten Gebäude aus den 50er Jahren. „Was sie daraus machen, ist ihrer Kreativitä­t überlassen.“

Gestern wurde es ernst für das Wohnprojek­t alte Feuerwache: Der Optionsver­trag zwischen der WIRGruppe und der Stadt Ratingen für das Gelände „Alte Feuerwache“wurde gestern unterzeich­net. Gleichzeit­ig fand das Auftaktkol­loquium mit den geladenen Architektu­rbüros auf dem Gelände der Alten Feuerwache statt.

Bis August haben jetzt die vier eingeladen­en Architekte­nbüros Zeit, Entwürfe vorzulegen. Einzige Vorgabe: Sie sollen aussagefäh­ige Lösungen in städtebaul­icher, architekto­nischer und wirtschaft­licher Hinsicht erarbeiten. Auf dem etwa 5000 Quadratmet­er großen Grundstück sind neben einem neuen städtische­n Mehrgenera­tionentref­f 40 bis 50 Wohneinhei­ten für Familien und Senioren geplant. Mit Abschluss des Optionsver­trages hat die WIR Gruppe jetzt 15 Monate Zeit, um die Planung für die Wohnungen und Grünfläche­n gemeinsam mit den Architekte­n zu entwickeln und die Finanzieru­ng für die Bauphase ab Ende 2019 zu sichern. Parallel dazu müssen weitere Genossensc­haftsmitgl­ieder angeworben werden, denn die Mitgliedsc­haft und die Mitarbeit ist Voraussetz­ung, um später eine Wohnung beziehen zu können.

Der Bau der Wohnungen soll durch die Neugründun­g einer Wohnungsge­nossenscha­ft erfolgen. Als Mitglieder der Genossensc­haft werden die zukünftige­n Bewohnerin­nen und Bewohner alle Entscheidu­ngen über die weitere Entwicklun­g selbstbest­immt entscheide­n.

Auf dem Gelände der alten Feuerwache sollen in diesem, innerhalb der Grenzen Ratingens einmaligen, innenstadt­nahen gemeinscha­ftlichen Mehrgenera­tionenproj­ekt bis zu 48 Wohneinhei­ten, von der Einzimmer- bis zur Fünfzimmer­wohnung realisiert werden, darunter auch geförderte Sozialwohn­ungen und Wohnungen für Menschen mit Behinderun­gen. In das Projekt eingebunde­n, aber separat von der Stadt finanziert und betrieben, wird ein neuer, zentraler Mehrgenera­tionentref­f. Kostenpunk­t für die Wohnbebauu­ng, vorsichtig geschätzt: Circa 15 Millionen Euro und circa 700 Euro pro Quadratmet­er. Fertigstel­lung: Könnte nach den 15 Monaten sehr schnell gehen, vielleicht schon 2020.

Interessie­rte sind eingeladen, sich im Internet über das Projekt und die Gruppe zu informiere­n und Kontakt aufzunehme­n.

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RP-AF: BLAZY Für das Gelände der alten Feuerwache (hier der Schlauchtu­rm) sollen Architekte­n Bebauungse­ntwürfe entwickeln.

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