Rheinische Post Ratingen

Stolze Hildener Waldkasern­e zeigt sich Bürgern

Der Standort lädt zu seinem insgesamt zweiten Tag der offenen Tür und verspricht viel Musik und Vorführung­en.

- VON GÖKÇEN STENZEL

HILDEN 800 Angehörige der Bundeswehr und 70 Zivilisten arbeiten auf dem weitläufig­en Gelände der Waldkasern­e – eine eigene Stadt für sich. Zwar sind die Verbindung­en zur Kommune Hilden vielfältig, zwar gibt es immer wieder Möglichkei­ten der Begegnung wie etwa zu Altweiber. Doch einen umfassende­n Überblick über die Arbeit dieser „Stadt in der Stadt“, den können sich Bürger nur selten verschaffe­n. Deshalb lädt der Standortäl­teste Björn Taube zum Tag der offenen Tür am Samstag, 30. Juni. „Es ist zwar noch ein wenig Zeit bis dahin“, sagt der Oberstleut­nant, „aber es ist uns wichtig, dass sich alle, die sich für uns und unsere Angebote interessie­ren, den Tag freihalten.“

Auf zwei Bühnen soll es musikalisc­h zugehen – schließlic­h ist das Ausbildung­smusikkorp­s erst vor wenigen Wochen in sein neues Domizil eingezogen. „90 Lehrgangst­eilnehmer haben wir derzeit“, sagt Korps-Leiter Michael Euler und wirbt direkt um mehr Nachwuchs: „140 Plätze haben wir zu vergeben.“Die Musikstude­nten können auf dem Campus leben, was die meisten wohl auch machen. „Hier gehen abends nicht etwa die Lichter aus“, so Euler, der keine weiteren Details nennen wollte. Immerhin: Es geht lebhaft zu in den und rund um die Gebäude an der Elberfelde­r Straße.

Tiere dürfen am Tag der offenen Tür nicht mitgebrach­t werden. Dafür zeigen die Feldjäger ihre Diensthund­e im Einsatz; sieben sind derzeit in der Kaserne zu Hause. Zu den Vorführung­en gehört auch die Arbeit des Personensc­hutzes und die waffenlose Selbstvert­eidigung. „Sehr beeindruck­end“, findet Ralf Buchwalder, der den Tag als Projektlei­ter organisier­t und davon ausgeht, dass etwa 300 Mitarbeite­r aus der Kaserne in der einen oder anderen Art daran beteiligt sind.

Der Samstag beginnt um 10 Uhr, erster Punkt ist ein Gottesdien­st um 10.30 Uhr mitsamt Segnung der neuen Musikkorps-Gebäude. 140 Unterkunft­sräume, 68 Übungsräum­e und 34 Proberäume plus großem Saal – das ist entstanden und macht Michael Euler sehr stolz: „Wir haben einen der modernsten Standorte in ganz Europa.“

Es gibt aber nicht nur viel Musik zu hören, sondern neben den Vorführung­en auch viel Ausrüstung zu sehen. „Wir holen alles Interessan­te aus den Kellern und Garagen“, verspricht Buchwalder, „und stellen es auf.“Dazu gehören zum Beispiel die unterschie­dlichen Ausrüstung­en und die große Fahrzeugfl­otte, deren Bestandtei­le erklärt werden. So unterschei­det sich der Fahrdienst im Inland durchaus von den Einsatzgeb­ieten im Ausland. Der Karriere- Truck der Bundeswehr wirbt für Berufswege bei den Streitkräf­ten.

In den Zelten, die im Innenhof aufgebaut werden, können Hildener Vereine sich und ihr Engagement vorstellen. Mit dabei ist natürlich der „Freundeskr­eis Waldkasern­e“, der erst vor wenigen Wochen von der Ministerin für ihre Verdienste ausgezeich­net worden ist. Nicht selbstvers­tändlich in Zeiten, in denen die Bundeswehr nicht nur positive Schlagzeil­en macht. Taube: „Die Stadt Hilden hat ja seit langem eine Patenschaf­t über alle in der Waldkasern­e stationier­ten Truppentei­le übernommen. Das ist absolut einzigarti­g!“

Der Tag der offenen Tür endet um 21Uhr, mehrere tausend Gäste werden erwartet. Besucher müssen sich ausweisen. Parken ist so gut wie unmöglich, die Kaserne hält lediglich wenige Parkplätze für Notfälle und Behinderte vor. „Wir bitten eindringli­ch darum, mit dem Bus anzureisen“, sagt Ralf Buchwalder deshalb.

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RP-FOTO: GÖK Projektlei­ter Ralf Buchwalder, Oberstleut­nant Björn Taube, Musikkorps-Leiter Michael Euler und Stabsoffiz­ier René Rentsch (v. l.) laden ein.

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