Besser parken am Neanderthal-Museum
Um Stellplätze zu erschließen, soll zunächst testweise ein Shuttlebus fahren. Der Museumsweg könnte geöffnet werden.
KREIS METTMANN Verflixt nochmal, wohin mit dem Wagen? Rund um das Neanderthal Museum herrscht großer Parkdruck. Stellplätze fürs Auto sind rar. Diese Situation könnte sich künftig noch verschärfen, denn die Umgebung des Museums soll schöner werden. Das sieht der „Masterplan NaturKulTour Neandertal“vor.
So wird zum Beispiel der Spielplatz komplett neu gestaltet, die Düssel zwischen Fundstelle und Museum restauriert sowie die Fußwegeverbindung zwischen Museum und Fundstelle optimiert. Die Umbauarbeiten für all diese Maßnahmen bedingen ab Sommer dieses Jahres allerdings, dass der Museumsparkplatz nur noch eingeschränkt genutzt werden kann.
Der Kreis sucht daher nach Möglichkeiten, für mit dem Auto anreisende Museumsgäste alternative Stellplätze zu erschließen. Dazu gehört auch der Parkplatz des Maschinenbau-Unternehmens Erwepa an der Mettmanner Straße in Erkrath. Er darf an arbeitsfreien Tagen belegt werden. Bislang haben die Besucher das Angebot jedoch kaum genutzt, da der Fußweg zwischen Parkplatz und Museum knapp zwei Kilometer lang ist. Die CDU hatte daher angeregt, eine für die Fahrgäste kostenlose Pendelbusverbindung einzurichten und diesen Vorschlag in den Kreistag eingebracht.
Diese Idee will die Kreisverwaltung nun probeweise umsetzen: Ein Bus mit acht Sitzplätzen und Kindersitzen soll zwischen beiden Punkten hin- und herfahren. Das kostet 450 Euro pro Betriebstag. Bei durchschnittlich 100 Betriebstagen im Jahr sind das 45.000 Euro. Um zu testen, ob dieses Angebot tatsächlich auch angenommen wird, will der Kreis an den sechs Wochenen- den jeweils von 11 bis 18 Uhr der Sommerferien den Pendelbus fahren lassen. Das würde alles in allem rund 6000 Euro kosten.
Ein Vorschlag, den der Wirtschaftsförderungsausschuss gestern bei zwei Enthaltungen der Grünen einstimmig annahm. Nicht allerdings ohne laut über Erweiterungsmöglichkeiten nachzudenken. So regte Rainer Köster (Linke) an, den Shuttle-Ser- vice auf Dauer bis zum S-Bahnhof Neandertal auszuweiten. Auch eine Neandertal-Card sei denkbar, mit der per Pendelbus nicht nur das Neanderthal Museum, sondern auch andere Einrichtungen wie den Zeittunnel in Wülfrath erreichen wären. Martina Köster-Flashar (Grüne) erinnerte noch einmal an die Idee einer Seilbahn. Doch diese Variante lehnte Wirtschaftsförderer Dirk Haase Dirk Haase rundweg ab: „Ich kriege eine Gänsehaut bei der Vorstellung, in diesem Tal solche Bauwerke zu installieren, weil wir mit den Hängen, die da sind, kaum klar kommen.“
An Spitzentagen soll Museumsbesuchern künftig außerdem ein kurzer Weg zu dem P&R-Parkplatz eröffnet werden: der Museumsweg. Er verbindet den Parkplatz des Neanderthal Museums mit dem P&RParkplatz an der Regiobahn-Haltestelle Neanderthal.
Dieser Weg dient als Fußweg. Anwohner nutzen ihn zudem als Zuund Abfahrt zu ihren Häusern. Eine grobe Zählung auf dem P&R-Parkplatz an Wochenenden hat ergeben, dass immer über 100 freie Stellplätze vorhanden waren. Da offensichtlich also noch Kapazitäten vorhanden sind, laufen derzeit Gespräche zwischen dem Kreis und der Stadt Mettmann, ob und unter welchen Bedingungen eine Öffnung des Museumswegs möglich ist.
Die Stadt Mettmann hat grundsätzlich ihre Bereitschaft signalisiert, während der Bauphase den Museumsweg auch für andere Verkehrsteilnehmer zu öffnen. Seine Breite reicht dafür aus.
„Ich kriege eine Gänsehaut bei der Vorstellung, eine Seilbahn zu installieren“