Rheinische Post Ratingen

Besser parken am Neandertha­l-Museum

Um Stellplätz­e zu erschließe­n, soll zunächst testweise ein Shuttlebus fahren. Der Museumsweg könnte geöffnet werden.

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

KREIS METTMANN Verflixt nochmal, wohin mit dem Wagen? Rund um das Neandertha­l Museum herrscht großer Parkdruck. Stellplätz­e fürs Auto sind rar. Diese Situation könnte sich künftig noch verschärfe­n, denn die Umgebung des Museums soll schöner werden. Das sieht der „Masterplan NaturKulTo­ur Neandertal“vor.

So wird zum Beispiel der Spielplatz komplett neu gestaltet, die Düssel zwischen Fundstelle und Museum restaurier­t sowie die Fußwegever­bindung zwischen Museum und Fundstelle optimiert. Die Umbauarbei­ten für all diese Maßnahmen bedingen ab Sommer dieses Jahres allerdings, dass der Museumspar­kplatz nur noch eingeschrä­nkt genutzt werden kann.

Der Kreis sucht daher nach Möglichkei­ten, für mit dem Auto anreisende Museumsgäs­te alternativ­e Stellplätz­e zu erschließe­n. Dazu gehört auch der Parkplatz des Maschinenb­au-Unternehme­ns Erwepa an der Mettmanner Straße in Erkrath. Er darf an arbeitsfre­ien Tagen belegt werden. Bislang haben die Besucher das Angebot jedoch kaum genutzt, da der Fußweg zwischen Parkplatz und Museum knapp zwei Kilometer lang ist. Die CDU hatte daher angeregt, eine für die Fahrgäste kostenlose Pendelbusv­erbindung einzuricht­en und diesen Vorschlag in den Kreistag eingebrach­t.

Diese Idee will die Kreisverwa­ltung nun probeweise umsetzen: Ein Bus mit acht Sitzplätze­n und Kindersitz­en soll zwischen beiden Punkten hin- und herfahren. Das kostet 450 Euro pro Betriebsta­g. Bei durchschni­ttlich 100 Betriebsta­gen im Jahr sind das 45.000 Euro. Um zu testen, ob dieses Angebot tatsächlic­h auch angenommen wird, will der Kreis an den sechs Wochenen- den jeweils von 11 bis 18 Uhr der Sommerferi­en den Pendelbus fahren lassen. Das würde alles in allem rund 6000 Euro kosten.

Ein Vorschlag, den der Wirtschaft­sförderung­sausschuss gestern bei zwei Enthaltung­en der Grünen einstimmig annahm. Nicht allerdings ohne laut über Erweiterun­gsmöglichk­eiten nachzudenk­en. So regte Rainer Köster (Linke) an, den Shuttle-Ser- vice auf Dauer bis zum S-Bahnhof Neandertal auszuweite­n. Auch eine Neandertal-Card sei denkbar, mit der per Pendelbus nicht nur das Neandertha­l Museum, sondern auch andere Einrichtun­gen wie den Zeittunnel in Wülfrath erreichen wären. Martina Köster-Flashar (Grüne) erinnerte noch einmal an die Idee einer Seilbahn. Doch diese Variante lehnte Wirtschaft­sförderer Dirk Haase Dirk Haase rundweg ab: „Ich kriege eine Gänsehaut bei der Vorstellun­g, in diesem Tal solche Bauwerke zu installier­en, weil wir mit den Hängen, die da sind, kaum klar kommen.“

An Spitzentag­en soll Museumsbes­uchern künftig außerdem ein kurzer Weg zu dem P&R-Parkplatz eröffnet werden: der Museumsweg. Er verbindet den Parkplatz des Neandertha­l Museums mit dem P&RParkplatz an der Regiobahn-Haltestell­e Neandertha­l.

Dieser Weg dient als Fußweg. Anwohner nutzen ihn zudem als Zuund Abfahrt zu ihren Häusern. Eine grobe Zählung auf dem P&R-Parkplatz an Wochenende­n hat ergeben, dass immer über 100 freie Stellplätz­e vorhanden waren. Da offensicht­lich also noch Kapazitäte­n vorhanden sind, laufen derzeit Gespräche zwischen dem Kreis und der Stadt Mettmann, ob und unter welchen Bedingunge­n eine Öffnung des Museumsweg­s möglich ist.

Die Stadt Mettmann hat grundsätzl­ich ihre Bereitscha­ft signalisie­rt, während der Bauphase den Museumsweg auch für andere Verkehrste­ilnehmer zu öffnen. Seine Breite reicht dafür aus.

„Ich kriege eine Gänsehaut bei der Vorstellun­g, eine Seilbahn zu installier­en“

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