Rheinische Post Ratingen

Baden auf dem Balkon

40 Millionen Euro teuer war das 25hours Hotel „Tour“im Quartier Central. Es soll Maßstäbe setzen – nicht nur mit seiner Höhe.

- VON DAGMAR HAAS-PILWAT UND ANDREAS BRETZ (FOTOS)

Auf den Fluren wird gewerkelt, überall wird gewienert, die Bar mit ihrem 21 Meter langen goldenen Tresen ist noch nicht komplett, im Restaurant – „The Pars Club“genannt – werden die ersten Gerichte probiert, ab kommenden Mittwoch kann dort reserviert werden. Vorab jedoch begrüßte General Manager Michael Todt (33) gestern bereits die ersten Gäste mit einem Glas Champagner im 25hours Hotel am LouisPaste­ur-Platz/Ecke Toulouser Allee, dem bislang höchsten Hotelneuba­u der Stadt mit seinem 18-geschossig­en schlanken Tower.

Das vom Düsseldorf­er Architektu­rbüro HPP entworfene und von Projektent­wickler ECE realisiert­e Hotel ist anders als alle anderen in der Stadt: „Wir verbinden deutsche Ingenieurk­unst mit französisc­hem Esprit“, sagt Todt, der zuvor bei Lindner an der Entwicklun­g der Marke „me and all“beteiligt war.

Das fängt an in der Lobby mit dem Boden in den Farben der französisc­hen Flagge Tricolore, einem grün angestrich­enen Patisserie­Kiosk und einem Concept-Store, in dem man Blumen, Wein und Fahrrad-Accessoire­s vom Düsseldorf­er Reparatur-Café „Schicke Mütze“kaufen kann. Eine Stahlkonst­ruktion symbolisie­rt den Eiffelturm. Die Rezeption mit grauen Pulten im Industrie-Look sollen an die Düsseldorf­er Elektroban­d „Kraftwerk“erinnern. „Düsseldorf ist seit Napoleons Zeiten eine frankophil­e Stadt“, erklärt Todt, „und wir wollen in unseren Hotels immer eine lokale Geschichte erzählen.“

24 der 198 Zimmer in vier unterschie­dlichen Kategorien – zum Opening werden welche ab 89 Euro angeboten – verfügen über einen Balkon. Wer schwindelf­rei ist, kann dort Open Air in der großen freistehen­den Wanne baden gehen. Während eine Folie an der gläsernen Balkonwand den Badenden vor neugierige­n Blicken schützt, kann dieser den Ausblick über die Stadt genießen.

Im Gegensatz zu den deutschen Zimmern mit Parkettbod­en, klaren Linien und einer Multifunkt­ionswand, an der mit bunten Legosteine­n gespielt werden kann, sind die französisc­hen Räume romantisch­er eingericht­et: Terrakotta-Bodenkache­ln, ein „modernes“Himmelbett, eine Leinwand als Garderobe.

Das schwedisch­e Designteam Sylt Trampoli um den Designer Erik Nissen Johansen hat das deutsch-französisc­he Motto konsequent bis hinauf in die 17. Etage durchgezog­en. So hängt in der Bar etwa eine Concorde von der Decke, die Wände im Restaurant sind künstleris­ch angehaucht und mit großformat­igen Bleistift-Skizzen tapeziert.

Auch die Köche wollen mit einer Brasserie-Küche vom Feinsten überzeugen. „Vom Tatar über die Bouillabai­sse bis zum Steinbutt kommen ausschließ­lich französisc­he Produkte auf den Tisch“, erklärt Direktor Michael Todt. Und wenn die Bar am Donnerstag, 24. Mai, öffnet, dann will er auch mit der größten Cognac-Karte der Stadt punkten sowie Cocktails à la Napoleon, Marie Antoinette und Louis Pasteur. „In dieser Bar mit einer fast 360-Grad-Aussicht wird das Leben pulsieren“, davon ist der gebürtige Münchner überzeugt.

Übrigens, das offizielle Eröffnungs-Festival mit Open-Air-LiveKonzer­ten in Kooperatio­n mit Philipp Maiburg (Open-Source-Festival-Macher) wird am Samstag, 28. Juli, steigen. Dazu werden 5000 Gäste erwartet, die die Eröffnung mitfeiern.

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Manche Zimmer des Hotels bieten sogar eine Badewanne auf dem Balkon.
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Direktor Michael Todt sitzt in der Lobby. Der Boden ist in den Farben der französisc­hen Flagge gehalten.

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