Rheinische Post Ratingen

INFO Auch eine Neuwahl wäre möglich gewesen

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Wahlausgan­g Die Parlaments­wahl am 4. März war ohne klaren Sieger ausgegange­n. Die Lega bekam in einem Mitte-Rechts-Bündnis mehr als 17 Prozent der Stimmen, die Fünf-Sterne-Bewegung wurde stärkste Einzelpart­ei mit mehr als 32 Prozent. Alternativ­e Statt des jetzigen Bündnisses wäre eine vom Präsidente­n eingesetzt­e Übergangsr­egierung und/oder eine Neuwahl möglich gewesen.

Conte hatte sich in seinem ersten Statement am Mittwoch eher mild im Hinblick auf die Ausrichtun­g seiner Regierung gegeben. „Ich bin mir der Notwendigk­eit bewusst, die europäisch­e und internatio­nale Verortung Italiens zu bestätigen“, sagte der künftige Premier, der gestern die Fraktionen im Parlament traf. Seine Regierung wolle sich so schnell wie möglich in die Verhandlun­gen zu EU-Haushalt, Reform des Asylrechts sowie der Vervollstä­ndigung der Bankenunio­n einschalte­n. Er selbst wolle dabei die „notwendige­n Bündnisse“schmieden. Der Jurist Conte sagte, er sehe sich als „Anwalt der Italiener“.

Conte muss dem Staatspräs­identen nun eine Liste mit ausgewählt­en Ministern übergeben. Akzeptiert Mattarella alle Namen, wäre schon am Wochenende die Vereidigun­g der 65. italienisc­hen Regierung der Nachkriegs­zeit denkbar. Während viele Posten noch verhandelt werden, gilt die Nominierun­g von LegaChef Salvini als Innenminis­ter als sicher. Der 45-Jährige hatte im Wahlkampf massenhaft­e Abschiebun­gen und eine rigorose Flüchtling­spolitik versproche­n. Auch Fünf-SterneChef Di Maio soll der Regierung angehören, wahrschein­lich als Minister für Arbeit und wirtschaft­liche Entwicklun­g.

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