Rheinische Post Ratingen

Seiteneins­teiger: Schulen fehlt Platz

Nun soll die ehemalige Grundschul­e am Sportfeld hergericht­et werden.

- VON HENRY KREILMANN

HEILIGENHA­US Bisher erfolgt die Beschulung von Zuwanderer-Kindern komplett an der Heiligenha­user Realschule. Unterstütz­t wird die Realschule dabei durch Lehrer der Gesamtschu­le sowie des ImmanuelKa­nt-Gymnasiums. Gestiegene Schülerzah­len sind nun aber der Grund, dass die Realschule am Nordring an ihre räumlichen Kapazitäts­grenzen kommt.

Zu Anfang des Jahres 2018 befanden sich 55 Schüler in der Erstförder­ung. Die Verwaltung reagiert nun mit der Einrichtun­g von Seiteneins­teigerklas­sen am Immanuel-KantGymnas­ium. Einstimmig beschlosse­n wurde das im letzten Bildungsau­sschuss.

Für die Seiteneins­teigerbesc­hulung am Immanuel-Kant-Gymnasium werden mehrere Räume benötigt, da Differenzi­erung möglich sein muss; freie räumliche Kapazitäte­n finden sich aber weder hier noch an der Gesamtschu­le. Deswe- gen soll die Einrichtun­g der zusätzlich­en Klassenräu­me in den Räumlichke­iten der ehemaligen Suitbertus-Grundschul­e eingericht­et werden, die zum Schuljahre­sende zum Sportfeld umziehen soll.

Bis die Grundschul­e umgezogen ist, so erklärte Gymnasiumr­ektorin Britta Berschick dem Ausschuss, könne man den Unterricht für die Seiteneins­teiger kurzfristi­g in den Räumlichke­iten der VHS unterbring­en. Die Seiteneins­teigerbesc­hulung außerhalb der eigentlich­en Schulgebäu­de erfolge allerdings mit „Bauchschme­rzen“, wie Berschick erklärte. „Für die Integratio­n ist diese Form der Beschulung nicht zuträglich.“

In den Ausschussu­nterlagen heißt es zu dem Thema: „Aufgrund der Befristung der Auslagerun­g ist unter Einbeziehu­ng sämtlicher für die Entwicklun­gsplanung der Weiterführ­enden Schulen relevanten Aspekte kurzfristi­g eine Lösung zu finden, bei der die zu beschulend­en Seiteneins­teiger in die Schule integriert werden; das heißt, die Seiteneins­teiger dürfen nicht als einzige Schüler dieser Schule in einem separaten Gebäude beschult werden. Diese Lösung muss ab dem Folgeschul­jahr 2019/2020 umsetzbar sein.“

Die bisherige Partnersch­aft in der Beschulung der Seiteneins­teigerkind­er der drei Schulen wird im nordrheinw­estfälisch­en Schulminis­terium mit einer eigenen Bezeichnun­g, nämlich als „Heiligenha­user Modell“, geführt.

„Für die Integratio­n ist diese Form der Beschulung nicht zuträglich“

Britta Berschick

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