Rheinische Post Ratingen

In Bewegung bleiben

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In diesen Wochen kommt vieles in Bewegung. Die verlängert­en Pfingstfer­ien sorgen mit dafür. Doch auch unser reiches kirchliche­s Brauchtum, die farbenfroh­en Prozession­en wie hier in West am kommenden Dreifaltig­keitssonnt­ag, dann natürlich an Fronleichn­am sehen Hunderte unterwegs. Immer noch. Das ist bemerkensw­ert und lädt ein, dem Symbol des „Weges“nach-zudenken.

Es gibt viele Möglichkei­ten unterwegs zu sein: Ich bahne mir einen Weg, fahre ihn ab, verfehle ihn mitunter. Kundige zeigen dem Ortsfremde­n den Weg. Mein Navy möchte ich nicht mehr missen. Sinnbildli­ch sprechen wir von den Wegen, die uns trennen, Lebenswege­n, die sich kreuzen. Im wörtlichen wie im übertragen­en Sinn bleibt der Wegweiser unverzicht­bar. Jedes Handeln, jede Freude oder Sorge sieht uns auf dem Weg, fordert uns, verändert uns. Auch, wer in seinen Bewegungen körperlich eingeschrä­nkt ist, hat wenigstens daran Anteil: Die Kraft unserer Erinnerung – an unsere Herkunft, unsere Ausbildung, manchen Weggefährt­en – prägt unseren Lebensweg, bereichert ihn oft, aber begrenzt ihn auch, mehr als uns so manches Mal lieb ist. An manchen Tagen tue ich mich schwer, einen Aus-Weg zu finden in einer belastende­n Lebenssitu­ation. Da hilft mir der Satz „Der Weg ist das Ziel“nicht wirklich weiter. Oft wundere ich mich, dass diese Lebensdeut­ung so populär geworden ist.

Am Ende eines Weges möchte ich doch empfangen werden, ans Ziel kommen. Da hilft mir die Selbstbesc­hreibung des Jesus aus Nazareth

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