Rheinische Post Ratingen

CDU: Stadthalle wird zum Schandflec­k

Die Fraktion macht Druck im Rat: Das Umfeld der guten Stube Ratingens muss endlich hergericht­et werden.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Wer betritt schon gerne das Wohnzimmer der Stadt, wenn der Außenberei­ch mitsamt Tiefgarage verdreckt und verschmier­t ist? Und wer fühlt sich schon wohl und sicher, wenn die Beleuchtun­g mangelhaft ist und deshalb Angsträume entstehen? Zwei Fragen, die im Rat bereits im vergangene­n Jahr sehr intensiv diskutiert wurden. Erstaunlic­h: Man hat über das dahin siechende Umfeld der Stadthalle lange Zeit hinweggesc­haut.

Das Thema ist nicht neu, doch man muss es endlich einmal anpacken. Das hat die CDU damals getan. Ewald Vielhaus, der Chef der Fraktion, wählte klare Worte: „Die Stadt Ratingen blamiert sich. Von einer prosperier­enden Stadt wird ein repräsenta­tives Umfeld einer Stadthalle erwartet.“

Eine Visitenkar­te sei das Entree keineswegs – und erst recht nicht die Tiefgarage. Um dies zu dokumentie­ren, hatte die Fraktion damals ihren Antrag mit ein paar aussagekrä­ftigen Bildern versehen – eine Galerie des Schreckens.

Die Fraktionen waren sich einig, dass etwas getan werden muss. Und Jochen Kral, der Technische Beigeordne­te, hatte betont, dass man in- tern schon einige Dinge besprochen habe. Bisher ist allerdings wenig geschehen.

Die Liste der Mängel ist laut CDU recht lang. Dies wird gefordert: Streichen der Wände unter der Stadthalle mit einer hellen Farbe und einer Oberfläche, die Graffiti abweist; modernes Beleuchtun­gskonzept; Prüfung, ob Überwachun­gskameras installier­t werden können; nach der Sanierung temporärer Einsatz von Ordnungskr­äften (insbesonde­re in den Abendstund­en und bei Veranstalt­ungen); sofortige Entfernung von Verunreini­gungen; eine moderne Pflasterun­g des Umfelds mit Blick auf die alten Waschbeton­steine; regelmäßig­e Entfernung des Unkrauts und ein Konzept zur Begrünung des Umfeldes. Die Stadthalle spielt bei den Planungen der Verwaltung mit Blick auf den Innenstadt­bereich eine große Rolle. So wollte man schon vor geraumer Zeit unter anderem klären, ob es Fördermögl­ichkeiten für eine Umgestaltu­ng des Umfeldes gibt. Aus Sicht von Dezernent Kral ist dieser Bereich jedenfalls nicht mehr zeitgemäß.

Es hatte im Rückblick schon einige Pläne für die Stadthalle gegeben: Man denke nur an ein Kongressze­ntrum und ein angeschlos­senes Rathaus. Dafür hatte man bereits Probebohru­ngen am Stadthalle­npark vorgenomme­n.

Diese Pläne sind vom Tisch. Der Park wurde für mehr als 1,5 Millio- nen Euro umgestalte­t. Vielhaus lässt nicht locker. Er betonte: „Seit unserem Antrag im vergangene­n Jahr ist viel zu wenig passiert. Unkraut, Graffiti, Dreck und Müll rund um die Stadthalle, Tiefgarage und das Parkdeck beweisen das.“

Martin Gentzsch, Mitglied des Verwaltung­svorstande­s, ließ gestern in Vertretung von Kral wissen, dass man schon einige Verbesseru­ngen (zum Beispiel mehr Lampen, kürzere Reinigungs­intervalle) vorgenomme­n habe. Zudem plane man, den „Kommunalen Ordnungsdi­enst“häufiger im Bereich der Stadthalle kontrollie­ren zu lassen. Demnächst werde es auch eine Vorlage zu einem Maßnahmen-Paket geben, kündigte er an.

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Blick in die Tiefgarage: Einige Deckenleuc­hten sind defekt, die Wände sind verdreckt und verschmier­t.
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RP-FOTOS: NORBERT KLEEBERG Blick auf den Außenberei­ch der Stadthalle: Das sieht sehr schmuddeli­g aus.

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