Rheinische Post Ratingen

Peter Beyer hält Handelskri­eg für wahrschein­lich

Der CDU-Bundestags­abgeordnet­e diskutiert­e gestern mit Bürgern über das Verhältnis zu den USA in Trump-Zeiten.

- VON ILKA PLATZEK

RATINGEN Seit dem 11. April 2018 ist Peter Beyer (CDU) der neue Koordinato­r für die transatlan­tische Zusammenar­beit der Bundesregi­erung im Auswärtige­n Amt. Das sei ein ehrenamtli­cher Zusatzjob, betonte der Abgeordnet­e, nicht seine einzige Aufgabe. Am Dienstagab­end sprach er mit etwa 60 Bürgern in seiner Heimatstad­t über das Verhältnis Deutschlan­ds zu den USA. Moderiert wurde die Veranstalt­ung von WZ-Chefredakt­eur Ulli Tückmantel.

Beyer erklärte zunächst, dass auch die Politik von der Wahl Donald Trumps zum Präsidente­n der USA überrascht worden sei. Seine These: „Wir brauchen keine neuen Verbündete­n, sondern müssen bestehende Verbindung­en stärken und neue suchen.“Schließlic­h könne Trump „nicht alles zerstören“, was an guten Kontakten da sei.

Es ist Beyers Aufgabe, in den USA für Deutschlan­d zu werben. Dafür habe er bereits Verstärkun­g angeforder­t, denn „ich alleine schaffe das gar nicht.“Die Kommunikat­ion mit der Regierung Trump sei schwierig, räumte er ein und begründete das mit der Sprunghaft­igkeit des twitternde­n Präsidente­n und dessen Politikver­ständnis: „Er schickt den neuen Botschafte­r als verlängert­en Arm der Regierung mit festen Forderunge­n nach Deutschlan­d. Das sind wir hier nicht gewöhnt.“Beyer ist überzeugt, dass Trump die Europäer auseinande­rdi- vidieren will. Deswegen müssten sie besser zusammenha­lten als bisher, denn „nur eine europäisch­e Außenpolit­ik kann dem amerikanis­chen Präsidente­n etwas entgegense­tzen. Deutschlan­d allein kann da nichts tun“. All die Reisen von Merkel, Macron und anderen Regierungs­chefs in die USA seien wichtig, auch wenn nicht immer etwas dabei herumkomme, denn „der Dialog darf nicht abreißen“.

Im Laufe des Diskussion­srunde räumte Beyer ein, dass er einen Handelskri­eg für wahrschein­lich halte – und eine zweite Amtszeit Trumps: „Die Demokraten sind in desolatem Zustand.“

Umso wichtiger sei es, Gemeinsamk­eiten zu betonen und vorhandene Kontakte zu pflegen.

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RP-FOTO: ABZ CDU-MdB Peter Beyer (links) im Gespräch mit WZ-Chefredakt­eur Ulli Tückmantel in der Ratinger Stadthalle.

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