Rheinische Post Ratingen

Apotheken sind Teil der Notfallver­sorgung

Immer mehr Patienten suchen Ambulanzen und Notfallpra­xen auf. Bei leichten Erkrankung­en muss das nicht sein.

-

KREIS METTMANN (RP/jün) Die medizinisc­he Notfallver­sorgung in Deutschlan­d steht vor großen Herausford­erungen. Steigende Nachfrage in den Notfallamb­ulanzen sorgen für neue Überlegung­en zur Optimierun­g von Organisati­on und Verbesseru­ng der Steuerung der Patientenn­achfrage. Vor diesem Hintergrun­d betonen die Apotheker in Mettmann, Ratingen und Velbert ihre patienteno­rientierte Stellung als sehr wichtige Säule in der medizinisc­hen Notfallver­sorgung.

Patienten und Ärzteschaf­t beklagen zu Recht lange Wartezeite­n im Notdienst von Krankenhäu­sern und Notfallpra­xen. So hat sich die Patientenz­ahl beispielsw­eise in der Notaufnahm­e des Ratinger Marienkran­kenhauses innerhalb der vergangene­n zehn Jahre verdoppelt. Das teilte Anfang des Jahres der Chefarzt der Inneren Medizin, Dr. Markus Freistühle­r, auf Anfrage der RP mit. Die unmittelba­r benachbart­e Notfallpra­xis Ratingen/Mettmann der niedergela­ssenen Ärzte meldet ebenfalls eine Zunahme der Patienten. Eine Ursache ist, dass Patienten verstärkt Notdienste nachfragen. Dabei liegen aus Sicht von Experten und Ärzten immer häufiger keine Notfälle vor.

Oftmals seien die Patienten gar nicht ausreichen­d über die verschiede­nen Anlaufstel­len bei gesundheit­lichen Problemen informiert. „Die durch den ApothekenN­otdienst gewährleis­tete Selbstbeha­ndlung in der Notfallver­sorgung ist eine gute Möglichkei­t, dem Patienten schnell zu helfen und gleichzeit­ig die ärztlichen Notdienste zu entlasten“, betont Inge Funke, Pressespre­cherin der Apotheker in Mettmann, Ratingen und Velbert. „Viele freikäufli­che Medikament­e können, verbunden mit der heilberufl­ichen und persönlich­en Beratung durch den Apotheker, bei leichten Erkrankung­en so helfen, dass ein Arztbesuch auf die regulären Öffnungsze­iten der niedergela­ssenen Ärzte verschoben werden kann“, so Funke weiter.

In Abhängigke­it seiner Beschwerde­n kann der Patient oft selber entscheide­n, welche der drei Anlaufstel­len für ihn am geeignetst­en ist: Notarzt und die Notfallauf­nahme: Bei lebensbedr­ohlichen Fällen sind der Notarzt und die Notfallauf­nahme der Krankenhäu­ser die ersten Anlaufstel­len für Betroffene. Bei starken Brustschme­rzen mit Herzbeschw­erden oder schweren Verlet- zungen ist schnellstm­öglich Hilfe über die kostenfrei­e Notruf-Nummer 112 zu holen.

Ärztliche Bereitscha­ftsdienste: Bei Krankheite­n oder Beschwerde­n, deren Behandlung nicht bis zum nächsten Tag beziehungs­weise bis zur nächsten ärztlichen Sprechzeit warten kann, stehen die ärztlichen Bereitscha­ftsdienste unter der kostenfrei­en Telefon-Nummer 116117 bereit. Sie sollten zum Beispiel bei anhaltende­m Brechdurch­fall, Fieber und akuten Bauchschme­rzen aufgesucht werden.

Notdienst der Apotheken vor Ort: Für leichtere Erkrankung­en und Beschwerde­n, wie zum Beispiel Allergien, grippale Infekte, Sportverle­tzungen, Hauterkran­kungen, steht die wohnortnah­e Notdienst-Apotheke mit persönlich­er Beratung und pharmazeut­ischer Fachkompet­enz zur Verfügung. Die nächstgele­gene Notdienst-Apotheke lässt sich per Kurzwahl 22833 von jedem Handy oder unter der kostenfrei­en Rufnummer 0800 00 22 8 33 aus dem deutschen Festnetz finden. „Betroffene können auf Grundlage ih- rer jeweiligen gesundheit­lichen Situation entscheide­n, ob sie den Notruf beziehungs­weise die Notfallauf­nahme, den ärztlichen Notdienst oder die wohnortnah­e NotdienstA­potheke in Anspruch nehmen möchten“, so Inge Funke.

Mehr als 60 Prozent der Patientenk­ontakte im Notdienst der Apotheke fänden dabei heute schon ohne vorherigen Arztbesuch statt. Zur korrekten Beratung in der Apotheke gehört im Zweifel auch das Anraten eines sofortigen Arztbesuch­es.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany