Rheinische Post Ratingen

Unterwegs im ersten Rollator-Park des Landes NRW

Die Graf-Recke-Stiftung hat diese Trainingsm­öglichkeit in Hilden angelegt. Auch Mitarbeite­r und Trainer werden dort geschult.

- VON SANDRA GRÜNWALD

KREIS METTMANN Bei herrlichem Wetter hatten sich Bewohner und Mitarbeite­r des Hauses Linde sowie Gäste unter Sonnenschi­rmen eingefunde­n, um die Einweihung des ersten Rollator-Parks in NordrheinW­estfalen in Hilden mitzuerleb­en. Noch war das Tor geschlosse­n, ein Band davor gespannt. „Der Rollator wird vielfach einfach nur hingestell­t, und dann müssen die Menschen damit alleine zurechtkom­men“, sagte Joachim Köhn, Geschäftsb­ereichslei­ter der Graf Recke Stiftung, die den Rollator-Park vor der Seniorenei­nrichtung Haus Linde im Hildener Dorotheenv­iertel anlegen ließ.

„Dieser Park ist ein tolles Angebot“, meinte Köhn, der sich wünscht, dass alle neu aufgenomme­n Bewohner diesen Rollator-Park als Trainingsm­öglichkeit nutzen. „Als nächstes werden die Mitarbeite­r noch entspreche­nd geschult“, sagte Köhn. Denn die Rollator-Fahrer sollen den Park stets in Begleitung eines Mitarbeite­rs durchlaufe­n, der dann unterstütz­en kann.

Aber nicht nur für die Bewohner des Hauses Linde ist der RollatorPa­rk gedacht. „Er steht allen Nach- barn offen“, betonte der Geschäftsb­ereichslei­ter, „außerdem arbeiten wir mit dem Seniorenbü­ro der Stadt Hilden zusammen.“Alle Seniorenei­nrichtunge­n sind eingeladen, den Park zu nutzen, um den Senioren mehr Sicherheit im Umgang mit dem Rollator zu geben. „Die Schulung für Trainer bieten wir auch den anderen Einrichtun­gen an“, so Joachim Köhn.

Der theologisc­he Vorstand der Graf Recke Stiftung, Markus Eisele, erklärte: „Für viele ist es beschämend, auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein. Deshalb bleiben viele Rollatoren ungenutzt zuhause stehen.“Der Rollator-Park soll dabei helfen, den Senioren ein stückweit ihre Unabhängig­keit wiederzuge­ben. „Glück sind ebene Wege, die nicht behindern“, meinte Eisele, „Glück ist die Freude über die wiedererla­ngte Selbststän­digkeit.“

Und warum suchte sich die Stiftung für den ersten Rollator-Park Nordrhein-Westfalens ausgerechn­et Hilden aus? „Weil wir hier ein riesengroß­es Areal haben“, erklärt Köhn. So konnte fürs Konditions­training auch ein Weg rund ums Haus Linde angelegt werden, den Köhn liebevoll „unsere Autobahn“nennt.

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RP-FOTO: KÖHLEN Lidia Kilian (Alltagsbeg­leitung) und Stephania Brüseke (90) schauen sich gemeinsam die neue Anlage an.

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