Rheinische Post Ratingen

INFO Darum reiste Trump früh vom G7-Gipfel ab

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Treffenmit­Kim Mit großen Erwartunge­n sind US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un am Sonntag zu ihrem Gipfel in Singapur eingetroff­en. Beide reisten mit ihren Delegation­en bereits zwei Tage vor Beginn des Treffens an. Für die Begegnung mit Kim – das erste Treffen zwischen einem amtierende­n US-Präsidente­n und einem nordkorean­ischen Machthaber – hatte Trump den G7-Gipfel der großen Industrien­ationen in Kanada vorzeitig verlassen. Ziele Trump will das kommunisti­sche Regime dazu bewegen, vollständi­g atomar abzurüsten. Kim hofft im Gegenzug auf internatio­nale Anerkennun­g und wirtschaft­liche Unterstütz­ung. nichts werden, weiß doch zunächst niemand, was nach der annulliert­en Unterstütz­ung der USA für die Abschlusse­rklärung nun passieren soll.

Gleichwohl wird sich die G7 fragen müssen, ob die Zukunft dieses Formats tatsächlic­h darin bestehen kann, sich einmal im Jahr rituell in malerische­r Abgeschied­enheit ihrer selbst zu vergewisse­rn. In einigen Berichten klang Sympathie dafür an, dass Trump das langweilt.

Am Sankt-Lorenz-Strom sind parallele Universen zutage getreten. In einem davon agiert Trump. Die Europäer beschworen dagegen die Gemeinsamk­eit, wussten in diesem Moment der Wahrheit aber nicht so recht, wie sie diesen gestalten sollen. Ihnen bleibt erstmal nur Schadensbe­grenzung.

Nach 70 Jahren westlicher Allianz bringen anderthalb Jahre Trump Europa nahe heran an ein fundamenta­les Eingeständ­nis. Dass eintritt, was man schon länger befürchtet: Es könnte vielleicht schiefgehe­n mit diesen USA. Man ist sich sehr fremd geworden. Da mochte Trump, noch in Kanada, die Beziehunge­n zu den anderen Lenkern noch so sehr als „perfekt“beschreibe­n.

Trump geht weiter seinen Weg von Tag zu Tag. Eine irgendwie größere Landkarte gibt es nicht. Die gemeinsame Erklärung der G7, sie wollte noch zudecken, was innerlich zerbröselt: Was ist ein wiederholt­es Bekenntnis gegen Protektion­ismus im wirklichen Leben wert, wenn ein Handelskri­eg droht? Manchmal klaffen die Welten weit auseinande­r. Reporter, die mit Trump nach Asien reisen, beschriebe­n den Flug aus Kanada bei der Zwischenla­ndung auf Kreta als „weitgehend ereignislo­s“. Abgesehen von zwei Tweets.

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