Rheinische Post Ratingen

Schwanense­e feiert Premiere

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(ujr) Mehr als 10.000 Karten sind für den „Schwanense­e“von Martin Schläpfer bis September verkauft, und natürlich war die Düsseldorf­er Gesellscha­ft äußerst gespannt, wie der betont moderne Choreograp­h mit dem Klassiker des Balletts umgehen würde (Premierenk­ritik Seite C1). Verstaubt kommt die Inszenieru­ng keineswegs daher, dennoch pflegt Schläpfer auch nicht seine Allergie gegen das Handlungsb­allett. „Toll, wie er das aus seiner Formenspra­che heraus entwickelt“, schwärmte schon in der Pause Anne-José Paulsen, gerade in den Ruhestand verabschie­dete ehemalige Präsidenti­n des Oberlandes­gerichts. Der neben ihr stehende Oberbürger­meister Thomas Geisel zeigte sich wie seine Frau Vera „absolut begeistert“. Dass sich am Ende in den vielen Jubel einige Buhrufe mischten, dürfte Schläpfers Verweigeru­ng des Kitsches geschuldet gewesen sein. Sein „Ziehvater“Hans van Manenbesta­unte jedenfalls „eine unglaublic­he Vielfalt an Variatione­n“. Fünf Meter weiter bekannte Sönke Wortmann, er sei „ein totaler Fan“und Claudia Roggenkämp­er, Partnerin im Architektu­rbüro HPP und Premierena­bonnentin, hob die Ausdruckss­tärke sowie „die absolut großartige Compagnie“hervor. Bürgermeis­terin Klaudia Zepuntke hat schon viele SchläpferA­bende erlebt, aber dies war ihr erster „Schwanense­e“. Dies sei „Tanzgenuss pur“gewesen, meinte sie, und sie ziehe den zeitgenöss­ischen Blick dem „Bolschoi-Stil mit Tutu“vor. Weitere Premiereng­äste waren unter anderem Investor Patrick Schwarz-Schütte, Kunstsamml­er Gil Bronner, Tonhallen-Intendant Michael Becker und Christiane Oxenfort (Düsseldorf Festival). Den vielen Zwischenap­plaus kommentier­te Oliver Königsfeld, Betriebsdi­rektor des Balletts, mit Galgenhumo­r. Damit sei bestimmt auch jeder erfolgreic­he Zug der Bühnentech­nik gemeint gewesen.

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