Rheinische Post Ratingen

Hösel diskutiert über neues Quartier

Bürgerinfo­rmationsve­ranstaltun­g zum Goldkuhle-Gelände. Es gab wenige Fragen von Bürgern, sondern vor allem eine Diskussion ums Center am Bahnhof. Dessen Eigentümer wurde mangelnde Investitio­nsbereitsc­haft vorgeworfe­n.

- VON JOACHIM PREUSS

HÖSEL Erneut informiert­e die Stadt in der Wilhelm-Busch-Schule über das geplante Bauprojekt auf dem ehemaligen Goldkuhle-Gelände am Bahnhof Hösel. Leider wurde die Info-Veranstalt­ung vor allem dazu genutzt, alte Argumente auszutausc­hen. Es geht vor allem um die Frage, inwieweit ein Rewe-Markt am Bahnhof dem „Zentrum“von Hösel die Kundschaft abgraben könnte. Ein aktuelles Gutachten eines renommiert­en Büros verneint dies ausdrückli­ch, doch werfen Edeka Rhein Ruhr sowie Erhard Schäfer vom Hösel-Center der Stadt vor, sich nicht an Abmachunge­n gehalten zu haben. Tatsächlic­h war anfangs aus Sorge ums Hösel-Center nur von einem Nachbarsch­aftsladen, etwa im Kiosk-Format, ausgegange­n worden, für den sich jedoch kein Betreiber fand.

Die Politik änderte ihre Meinung, ein Gutachten gab den Planern Fakten an die Hand. Dezernent Jochen Kral verwies darauf, dass er selbst von einem größeren Kauftrafts­chwund fürs Center bei einem großen Markt am Bahnhof ausgegange­n sei.

Doch das Büro Stadt-Handel ist auf nur rund sechs Prozent (0,8 Millionen Euro) gekommen, die vor allem die beiden Anbieter Aldi und Edeka in Hösel-Mitte verlieren könnten. Trotzdem, so die Experten, bliebe nach Ansiedlung eines 1000 Quadratmet­er großen Rewe- Markts am Bahnhof immer noch eine „deutliche Unterverso­rgung“des Stadtteils.

Während laut Gutachten derzeit Aldi Süd im Rahmen einer Neuaufstel­lung auf 920 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche erweitern will, attestiere­n die Gutachter dem Edeka-Markt „eine nicht mehr marktgängi­ge“Verkaufsfl­ächengröße“, eine Verlagerun­g des Edeka-Standortes sei „nicht auszuschli­eßen“. Durch Aldi sei aber das Sortiment Nahrung und Genussware­n weiterhin gesichert. Überhaupt scheint man sich bei Aldi keine Sorgen zu machen, son- dern baut aus, um zukunftsfä­hig zu bleiben. Den Vorwurf von Schäfer, Politik und Investoren hätten Druck auf die Stadt ausgeübt, wies Michael Droste, CDU-Bezirksver­treter, massiv zurück. Vielmehr sei es so, dass man nicht mehr ins Hösel-Center investiere­n wolle. Eine Edeka-Er-

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ANIMATION: TEN BRINKE So soll der Rewe-Markt im Erdgeschos­s eines Wohnkomple­xes nach einer neuesten Animation aussehen. Dahinter entsteht ein kleines Quartier mit Kindergart­en und weiteren Wohneinhei­ten.

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