Fans erleben die Weltklasse hautnah
Das Mehrkampf-Meeting macht Ratingen international zur ersten Adresse. Athleten und Zuschauer kommen gerne.
RATINGEN Rolf Steuwe, Erster Beigeordneter und zuständig für den Sport in der Stadt, genießt die besonderen Momente. Das Mehrkampf-Meeting lebt von seiner einzigartigen Atmosphäre, von der Mischung aus familiärer Herzlichkeit und leistungssportlicher Intensität. Steuwe, der Sport studiert hat, weiß, warum die Athleten nach Ratingen kommen. „Sie fühlen sich hier einfach gut aufgehoben, und wer im Stadion eine persönliche Bestleistung bringt, der wird im nächsten Jahr bestimmt wieder dabei sein.“
So manches Sportfest lebt in erster Linie von seinen Stars. Wenn Athleten für viel Geld in ihrer Spezialdisziplin an den Start gehen, dann ist dies so gewollt. Ja, die Fans möchten bestimmte Sportstars sehen und erleben.
In Ratingen ist dies gewiss auch so. Doch der sportliche Rahmen ist ein anderer: Fans und Athleten gehen eine besondere Beziehung ein. Man durchlebt gemeinsam die guten und die schlechten Momente. „Hinzu kommt, dass das Publikum sehr fachkundig ist“, berichtet Steuwe.
Ein gutes Beispiel war der Hochsprung am Samstagmittag: Rhythmisches Klatschen soll den Athletinnen helfen, die Höhen zu meistern. Und die Fans sind ganz nah dabei, dürfen sogar den Rasen betreten, halten aber einen gebührenden Abstand.
Spitzenathleten wie Arthur Abele (SSV Ulm 1846) wissen, warum sie nach Ratingen kommen: Es herrscht immer wieder eine tolle, eine familiäre Atmosphäre – die beste Grundlage für einen guten Wettkampf. Beispiel Kugelstoßen: Wieder sind die Fans ganz nah dabei – und Abele, dieser Modellathlet, haut so richtig einen raus. Als wenige Sekunden später die Weite von 15,93 Metern auf der Anzeigetafel erscheint, reckt er beide Arme zum Himmel. Schließlich hat der 31-Jährige das 7,26-Kilo-Gerät noch nie weiter gestoßen. Seine Bestleistung steigert er in Ratingen um 14 Zentimeter.
Auch Bürgermeister Klaus Pesch gerät ins Schwärmen. „Es ist einfach eine besondere Atmosphäre, und die Leistungen sind wirklich beeindruckend.“Dass die Spitzenathle- ten Jahr für Jahr in Ratingen um Punkte kämpfen, ist das Ergebnis beharrlicher Arbeit. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) weiß, was er an der perfekten Organisation hat. Das Team des TV Ratingen (TVR) ist eingespielt und routiniert.
Stellvertretend mag man Sven Pallessen vom TVR nennen, der am Rande der Veranstaltung noch Zeit findet, mit Gästen ins Gespräch zu kommen. Per Funk wird er sofort informiert, wenn es irgendwo ein Problem gibt. Die Stadtwerke als Hauptsponsor sind mit einem Stand vertreten. Dort gibt es auch kleine Souvenirs, die man gratis mitnehmen kann. Besonders gern wird die Ratingen-Ente mitgenommen – als Erinnerung ans Meeting.