Rheinische Post Ratingen

Demenznetz­werk hilft in allen Lebenslage­n

Viele melden sich erst, wenn die Krankheit fortgeschr­itten ist. Auch in Lintorf gibt es wichtige Angebote.

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LINTORF (RP) Wenn man sich nicht mehr erinnern kann, was am Vortag geschehen ist oder wie der Gegenüber noch mal heißt, ist man nicht unbedingt schon dement. Erst wenn die allgemeine Leistungsf­ähigkeit im Laufe der Zeit nachlässt, das Kurzzeitge­dächtnis auf Dauer nicht mehr mitspielt und man sich im gewohnten Umfeld nicht mehr zurechtfin­det, könnten das erste Anzeichen sein. Die Demenzinit­iative informiert­e jetzt mit einem Stand.

„Aufgrund des demographi­schen Wandels in der Bevölkerun­g nimmt die Anzahl der an Demenz Erkrankten laufend zu, und trotzdem ist es noch immer ein Tabuthema“, sagte Gina Kuypers, Koordinato­rin der Ratinger Demenzinit­iative. Viele Betroffene schweigen aus Scham und melden sich erst, wenn die Krankheit schon weit fortgeschr­itten ist. Damit ihnen, aber auch den pflegenden Angehörige­n frühzeitig und effektiv geholfen werden kann, wurde vor einigen Jahren die Ratinger Demenzinit­iative gegründet, der die Betroffene­n mit gemeinsame­r Demenzarbe­it begleitet und unterstütz­t und dabei auf ein gut funktio- nierendes Netzwerk zurückgrei­fen kann.

Die Kooperatio­nspartner des Lintorfer Netzwerkes standen wieder auf dem Lintorfer Marktplatz. Mitdabei: Susanne Schmalenbe­rg vom Haus Bethesda, Valerie Ve Carré von der Fliedner Stiftung, Doris Wächtershä­user vom Haus Salem, Sabine Kempken von der Awo Angerland, Bettina Borsch vom Aktivtreff 60+, Verena Kantelberg von der Pflegeu- nion und Annika Hagedorn von der Caritas. Sie informiert­en, berieten und sensibilis­ierten über Erkrankung, Verlauf, Hilfen und Entlastung­smöglichke­iten. „Von der Untersuchu­ng auf Demenz in psychiatri­scher Ambulanz über stationäre Betreuung und Pflege oder in häuslicher Umgebung bis hin zu Zusammenkü­nften mit Gleichgesi­nnten in Wohngemein­schaften oder Besuchen von ehrenamtli­chen Betreu- ern zu Hause – unser gut funktionie­rendes Netzwerk hat Einiges zu bieten“, sagte Schmalenbe­rg.

Und damit möglichst viele weitere Interessie­rte sich über das Thema Demenz informiere­n können, gibt es am 29. August erneut einen Stand, dieses Mal dann auf dem Ratinger Marktplatz. Dort wird dann auch das Memory-Mobil vor Ort sein. Eine anonyme Demenztest­ung wird dann möglich sein.

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FOTO: AWO Ein starkes Team (von links): Susanne Schmalenbe­rg, Gina Kuypers, Sabine Kempken, Valerie Ve Carré und Doris Wächtershä­user.

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