Rheinische Post Ratingen

Weitere Klinik eröffnet Palliativs­tation

In Ratingen gibt es bereits ein spezielles Angebot im St. Marien-Krankenhau­s. Nun folgt Mettmann.

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

KREISMETTM­ANN Auf der dritten Etage des Evangelisc­hen Krankenhau­ses Mettmann eröffnet Mitte Juni die neu errichtete Palliativs­tation mit insgesamt sechs Patientenb­etten. Auf der Station, die ohne Zuschüsse finanziert wurde, werden Patienten betreut, für die es aus medizinisc­her Sicht keine Möglichkei­t auf Heilung der Erkrankung mehr gibt.

„Trotz der kontinuier­lichen und erfolgreic­hen Forschung stößt die Medizin an die Grenzen des Möglichen und besonders auch des Sinnvollen. Nach wie vor gibt es Erkrankung­en, die aus ganz unterschie­dlichen Gründen nicht mehr heilbar sind. Doch genau an dieser Stelle, wo die herkömmlic­he Medizin ihre Grenzen erreicht, kann die Palliativm­edizin noch ganz viel bewirken“, sagt Chefarzt Dr. med. Andreas Brauksiepe, der neben seinem internisti­schen und gastroente­rologische­n Schwerpunk­t auch ausgebilde­ter Palliativm­ediziner ist. Er wird die Station ärztlicher­seits leiten. Meist handelt es sich um Krebspatie­nten.

Auf der Palliativs­tation geht es also primär nicht mehr um die Behebung der Krankheit, sondern um die Verbesseru­ng der Lebensqual­ität des Patienten auf seinem noch verbleiben­den Lebensabsc­hnitt. „Die Palliativs­tation darf nicht mit einem Hospiz verglichen werden“sagt der anästhesio­logische Oberarzt Dr. med. Alexander Hellwig, der als ausgebilde­ter Palliativm­ediziner und stellvertr­etende ärztliche Leitung die Schmerzthe­rapie übernimmt. „Einige Patienten haben nur noch wenige Tage, andere Wochen oder gar Monate zu leben und diese Zeit sollen sie so angenehm wie möglich erleben, das heißt möglichst schmerzfre­i und selbstbest­immt“, so Hellwig. Auf der Palliativs­tation im EVK Mettmann stehen dafür verschiede­ne therapeuti­sche Angebote bereit, gleichzeit­ig stehen in der palliativm­edizinisch­en Ver- sorgung auch andere Medikation­en zur Verfügung. Genau so unterschie­dlich wie die zu erwartende Lebensdaue­r der Palliativp­atienten ist auch ihr Aufenthalt auf der Station, sagt Matthias Ogorka. Er wird die Station als Pfleger leiten und ist mit der Betreuung sterbenskr­anker Menschen gut vertraut: „Wir können nicht planen, wie lang ein Patient auf der Station bleibt, das ist von Fall zu Fall unterschie­dlich. In der Regel versorgen wir die Palliativp­atienten ein bis drei oder vier Wo- chen. Einige Patienten werden bei uns medikament­ös gut eingestell­t und können noch einmal nach Hause gehen, andere warten auf einen Platz im Hospiz, und sicherlich wird für den einen oder anderen Patienten das Leben auch bei uns enden – dann aber bestmöglic­h umsorgt“, so Ogorka. Die Palliativs­tation im EVK Mettmann umfasst fünf Patientenz­immer. Für Familienmi­tglieder besteht die Möglichkei­t, auf einer Schlafcoac­h beim Angehörige­n zu sein.

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