„In China sind die Bundesliga-Klubs keine Konkurrenten, sie arbeiten zusammen“
Borussia Mönchengladbach will sich auf dem chinesischen Markt etablieren. Der Fußball-Bundesligist hat Anfang Juni offiziell eine chinesische Business-Lizenz erhalten und eröffnet Ende Juli, spätestens Anfang August ein ständiges Büro in der Metropole Schanghai. „China ist ein interessanter Markt. Wir wollen unser Know-how in der Entwicklung des Fußball-Nachwuchses dorthin bringen“, sagte Borussias Geschäftsführer Stephan Schippers im Gespräch mit unserer Redaktion.
„Es gibt in China einen Riesen-Enthusiasmus und viele Stadien, aber keine Klubs. Es geht uns darum, etwas Nachhaltiges aufzubauen“, sagte Sportdirektor Max Eberl. Die Gladbacher wollen die „Marke Borussia Mönchengladbach“in China bekanntmachen durch „langfristige Fußballentwicklungsprojekte“. Wichtig sei, „authentisch aufzutreten“, sagt Peter Hambüchen, der im Klub für die Internationalisierung zuständig ist. Ein Büro vor Ort sei dafür notwendig. Eine erste Ko- operation hat der fünfmalige deutsche Meister mit dem Sportamt der Fünf-Millionen-Einwohner-Stadt Suqian vereinbart, mit der auch die Stadt Mönchengladbach kooperiert. „Wir erstellen das Fußballentwicklungskonzept, inklusive der Lehrer-und Trainerausbildung, Talentförderung, Einführung eines Wettbewerbs- und Scoutingsystems sowie eines Austauschprogramms für Spieler und Trainer“, so Hambüchen.
Bayern München, Borussia Dortmund und der VfL Wolfsburg sind bereits in China präsent, Schalke 04 ist dabei, ein Projekt aufzubauen.„In China sind die Bundesliga-Klubs keine Konkurrenten, sie arbeiten zusammen“, sagte Schippers. Eine China-Reise der Gladbacher ist für diesen Sommer nicht geplant, frühestens 2019 wird das ein Thema werden.
Das 1,4-Milliarden-Einwohner-Land hat seine Fußball-Strategie geändert. Nachdem zunächst teure Stars den Sport populär machen sollten, liegt nun das Augenmerk auf dem Nachwuchs. Der ehrgeizige Ansatz: Bis 2050 will China in der Lage sein, international eine ernsthafte Rolle zu spielen. Stephan Schippers Borussias Geschäftsführer