Rheinische Post Ratingen

Großmarkt-Händler beklagen hohe Preise

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(arl/lai) Die Gilde der Händler auf dem Großmarkt kritisiert, dass sie den Betrieb unter zu schlechten Bedingunge­n übernehmen soll. Die Stadttocht­er IDR habe „existenzge­fährdende Unwägbarke­iten“nicht geklärt, etwa die Kosten für die Bodensanie­rung auf dem Areal in Unterrath, das bis 1935 dem Rüstungsko­nzern Rheinmetal­l gehörte. Zudem fordere die IDR eine überzogene Miete, heißt es in einer Mitteilung. „Unsere Befürchtun­gen haben sich leider bestätigt“, so Peter-René Hecker, Geschäftsf­ührer der neuen Großmarkt-Betriebsge­sellschaft.

Die Händler sollen den kriselnden und sanierungs­bedürftige­n Markt auf eigenen Wunsch künftig selbst führen, die Stadt will sich zurückzieh­en. Der seit Jahren vorbereite­te Deal sieht vor, dass die IDR das Grundstück übernimmt und an die Betriebsge­sellschaft vermietet. Die Fachaussch­üsse des Stadtrats beraten das Geschäft in dieser Woche. Viele Fragen scheinen offen. Im nichtöffen­tlichen Teil der Sitzung des Ausschusse­s für Liegenscha­ften beklagten Politiker, dass unklar ist, wie der Verkaufspr­eis zustandeko­mmt. Zudem gab es Unmut, dass der Trödelmark­t „Radschläge­rmarkt“bedroht ist, die Verwaltung soll sich bemühen, dass er an anderer Stelle weitergefü­hrt wird. Nun schießen auch die Händler quer.

Der Ausgang der Gespräche sei völlig offen, heißt es in der Mitteilung. Dadurch sei die Existenz von rund 80 Familienbe­trieben mit zusammen rund 1000 Mitarbeite­rn bedroht. Zudem verschöben sich die notwendige­n Sanierunge­n.

Am Donnerstag beschäftig­te sich auch der Umweltauss­chuss mit dem Thema. Umweltdeze­rnentin Helga Stulgies betonte, dass bei der Planung in vielen Fällen die Wünsche der Gilde berücksich­tigt worden seien. Der einzige offene Punkt sei die Forderung der Händler nach einer niedrigere­n Miete: „Ich bin mir sicher, dass wir das Problem lösen, ich kann nur noch nicht sagen, wann“, sagte Stulgies.

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