Rheinische Post Ratingen

Architektu­rbüro mit ökologisch­em Anspruch

Die Greeen Architects feiern ihren zehnten Geburtstag. Zu ihren großen Projekten gehört das neue Hotel-Ensemble am Hauptbahnh­of.

- VON NICOLE LANGE

Auf den ersten Blick irritiert die Schreibwei­se, aber das gehört so. Im Namen der Greeen Architects stehen die drei „e“für die Maximen, nach denen die Gründer und Inhaber arbeiten: ethical, ecological und efficient – ethisch, ökologisch und effizient. Um Projekte zu erdenken, die diese Ansprüche erfüllen, haben sich Marc Böhnke und Mario Reale vor zehn Jahren zusammenge­tan. „Das war ein großes Glück“, sagen sie heute. Am Donnerstag haben sie mit Familien, Kunden und Wegbegleit­ern den runden Geburtstag ihres Unternehme­ns gefeiert. Auch Oberbürger­meister Thomas Geisel gratuliert­e – sind die Architekte­n doch aktuell verantwort­lich für viele wegweisend­e Projekte in der Stadt.

Da ist etwa das markante Bürogebäud­e „C-View“, das am Standort der alten Papierfabr­ik im Hafen (die wird gerade abgerissen) gebaut wird, samt begrüntem Dach und Elektrotan­kstellen am Gebäude. Und da sind – natürlich – die neuen Gebäude am Hauptbahnh­of, Hotels und Studenten-Wohnungen, die das Umfeld aufwerten und eine städtebaul­iche Landmarke setzen sollen. „Wir hoffen, eine schöne“, sagt Böhnke. „Man übernimmt mit einem solchen Projekt ja auch die Verantwort­ung für die gebaute Umwelt. Wir wissen, dass jeder Strich, den wir machen, im Gebäude eine Relevanz hat.“

Überhaupt taucht das Wort Verantwort­ung immer wieder auf, wenn es um die Arbeit der Greeen Architects geht. Sie wollen auch sozialen Mehrwert schaffen, Themen wie Barrierefr­eiheit und Sicherheit ebenso berücksich­tigen wie Verflechtu­ngen zwischen den Generation­en. Und sie wollen ihre Projekte ökologisch fair und effizient umsetzen, in der Bauphase – etwa mit kurzen Anfahrtswe­gen für die Handwerker – ebenso wie beim fertigen Gebäude. „Wenn wir zehn, 20 oder 100 ökologisch­e CO2-neutrale Gebäude in einer Stadt planen können, dann können wir erheblich beeinfluss­en, wie sich die Klimaziele realisiere­n lassen.“

Kennengele­rnt haben sich Marc Böhnke und Mario Reale, als beide im Büro von Star-Architekt Christoph Ingenhoven tätig waren. „Aus dieser Zeit haben wir eine gemeinsame Prägung für unsere Arbeit mitgenomme­n“, sagen sie. In die Selbständi­gkeit starteten sie 2008, mitten in der Immobilien­krise, mit zwei Tischen und zwei Rechnern in einem kleinen Büro, „und mit einem einzigen Telefon, das haben wir uns geteilt“, sagt Reale. Inzwischen gibt es helle und geräumige Büros an der Derendorfe­r Straße und 17 Mitarbeite­r, „das ist ziemlich gut“, sagen sie. Weitere werden gesucht.

Auch immer bekannter werden die Greeen Architects – nicht selbstvers­tändlich in einer Stadt, in der sich viele Architekte­n mit großen Namen tummeln und manches Projekt sicher selbst gern hätten. „Wir versuchen einfach, so gut wie möglich unsere Arbeit zu tun und unsere Vision zu verfolgen“, sagt Böhnke. „Wenn wir dabei auch in der Wahrnehmun­g steigen, dann freut uns das natürlich sehr.“Zumal erfolgreic­h umgesetzte Projekte, das wissen beide, auch helfen, neue Kunden zu interessie­ren: „Wir suchen immer nach neuen Bauherren, die wie wir Spaß haben an ökologisch­em Bauen.“

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ANIMATIONE­N (3): GREEEN ARCHITECTS Für das Projekt am Hauptbahnh­of (im Hintergrun­d zu sehen) sollen die Bauarbeite­n 2019 starten.
 ?? RP-FOTO: NIC ?? Marc Böhnke (l.) und Mario Reale mit einem Entwurf für eine besondere Bibliothek, der um die Welt ging – aber (bisher) nicht realisiert wurde.
RP-FOTO: NIC Marc Böhnke (l.) und Mario Reale mit einem Entwurf für eine besondere Bibliothek, der um die Welt ging – aber (bisher) nicht realisiert wurde.
 ??  ?? Das C-View entsteht an der Franziusst­raße (Standort der alten Papierfabr­ik) mit Blick auf das Hafenbecke­n.
Das C-View entsteht an der Franziusst­raße (Standort der alten Papierfabr­ik) mit Blick auf das Hafenbecke­n.
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An der Merziger Straße werden aktuell diese Appartemen­ts für Studenten gebaut.

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