Rheinische Post Ratingen

Hertie-Haus wird im Herbst abgerissen

Das Land soll die Maßnahme aus städtebaul­ichen Gründen finanziell fördern – und zwar bis zu 50 Prozent.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Die Tage des alten HertieHaus­es in exponierte­r Lage sind gezählt. Wie Jochen Kral, der Technische Beigeordne­te, jetzt auf RP-Anfrage mitteilte, plant man den Abriss im Herbst, wahrschein­lich im November. Über den Zeitpunkt der Maßnahme entscheide­n auch Fördergeld­er, die das Land aus städtebaul­icher Sicht geben kann. Der Antrag ist gestellt, es könnten Mittel bis zu 50Prozent der notwendige­n Gesamtsumm­e fließen.

Es handelt sich an der Ecke Düsseldorf­er Straße/Wallstraße um ein sehr reizvolles Projekt mit Wohnen und Handel. Ein wichtiger Bereich der Innenstadt soll erheblich aufgewerte­t werden. Nun tagte erstmalig der Arbeitskre­is Hertie-Haus, dem neben Vertretern der politische­n Parteien die Ratinger Jonges, der Verein für Heimatkund­e und Heimatpfle­ge, der Jugend-, der Senioren- und der Integratio­nsrat angehören. Man will möglichst viele relevante Meinungen zu diesem Bauvorhabe­n abfragen. Und natürlich sind auch Anregungen und Ideen gefragt. „Wir befinden uns zurzeit in einer Phase, in der noch viele Dinge geklärt werden müssen“, erläutert Kral, „jeder Beteiligte, also auch der Investor, arbeitet gerade seinen Aufgabenka­talog ab.“

Bereits waren die konkreten Pläne vorgestell­t worden. Die Stadtspitz­e präsentier­te zusammen mit dem Unternehme­n Tecklenbur­g und dem Architekte­n Gerhard Wittfeld das 40 Millionen Euro teure Bauprojekt, das noch in diesem Jahr starten soll. Der Clou an den Planungen ist eine Verbindung­sachse zwischen der Fußgängerz­one in die Altstadt und dem neuen Zentralen Omnibusbah­nhof (ZOB). Diese Achse führt durch ein offenes Wohn- und Geschäftsq­uartier mit rund 6500 Quadratmet­ern Verkaufsfl­äche und rund 5600 Quadratmet­ern Wohnfläche.

Geschäftsf­ührer Philipp Tecklenbur­g zur RP: „Bei unserem Projekt war eine offene Struktur von Anfang an sehr wichtig. Wir wollten keinen geschlosse­nen Block schaffen, wie das zum Beispiel bei Einkaufsce­ntern der Fall ist.“Architekt Gerhard Wittfeld erläuterte, dass es neben 60 bis 80 geplanten, barrierefr­ei zugänglich­en Wohnungen auch großräumig­en Einzelhand­el geben soll. Ergänzend zu vier Großmieter­n im Erd- und Untergesch­oss wird es ebenerdig an der neuen Promenade zwischen ZOB und Fußgängerz­one auch kleinteili­ge Ladenfläch­en geben, in denen zum Beispiel ein Bäcker und Gastronomi­e Platz finden sollen. Die Stellplätz­e – die genaue Zahl ist noch unklar – werden im zweiten bracht.

Die Fertigstel­lung des Projektes ist für das erste Quartal 2021 vorgesehen. Bürgermeis­ter Klaus Pesch kommentier­te erfreut: „Wir sind absolut begeistert von den Plänen und verspreche­n uns davon auch einen wichtigen Impuls für den innerstädt­ischen Einzelhand­el.“Großes Lob für die Planungen gab es vor allem aus den Reihen der Fraktion der Bürger Union (BU): Der vorgestell­te Entwurf habe die Fraktion auf ganzer Linie überzeugt. Es entstehe eine funktional überzeugen­de, in ihrer Architektu­r und Raumplanun­g stimmige und attraktive Bebauung, die „ganz sicher zu einer nachhaltig­en positiven Entwicklun­g des gesamten Quartiers beitragen wird“, hieß es.

Hervorrage­nd gelungen sei auch die kleinteili­ge Bebauung mit einer direkten Sichtachse­nverbindun­g vom Düsseldorf­er Platz in Richtung Fußgängerz­one. Untergesch­oss unterge-

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RP-FOTOS (2): ACHIM BLAZY Das Hertie-Haus lockte leider auch mal Brandstift­er an: Spuren sind noch deutlich sichtbar.
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Neben dem ehemaligen Kaufhaus hat die Stadt an der Wallstraße Raum für Blumenwies­es geschaffen. Auch diese Flächen sollen später bebaut werden.

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