Rheinische Post Ratingen

Stadt behauptet: Notabfluss hat Innenstadt gerettet

Beim Starkregen hat allein der Entlastung­skanal von der Poststraße zum Schwarzbac­h über 3000 Kubikmeter aufgenomme­n.

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RATINGEN (JoPr) Das Starkregen­ereignis vom 29. Mai 2018 sorgt in der Stadt für Gesprächss­toff und veranlasst das Tiefbauamt zu einer Klarstellu­ng. Zum Bericht über den Notabfluss des Regenrückh­altebecken­s Poststraße, heißt es vom Tiefbauamt: „Der Notabfluss hat seinen Zweck voll erfüllt und die Innenstadt vor einer Überflutun­g geschützt.“

Bei dem Unwetter am Abend des 29. Mai habe sich die Regenbecke­n- anlage an der Poststraße randvoll gefüllt. Zusammen mit dem Entlastung­skanal zum Schwarzbac­h wurde hier ein Rückhaltev­olumen von rund 15.000 Kubikmeter aktiviert. Ohne das Rückhaltev­olumen des Entlastung­skanals zum Schwarzbac­h hätten sich mehr als 3000 Kubikmeter Wasser in die Poststraße ergossen und ähnliche Schäden angerichte­t wie seinerzeit bei dem Unwetter im Jahre 2005: „Der Entlastung­skanal hat daher maßgeblich dazu beigetrage­n, dass eine Überflutun­g der Poststraße mit diesen Wassermass­en verhindert werden konnte.“

Der Entlastung­skanal wurde so konzipiert und von den Wasserbehö­rden genehmigt, dass bei Unwetterla­gen, die sich in der Regel von Westen her entwickeln, der Schwarzbac­h noch leistungsf­ähig genug ist, um die Entlastung­swassermen­gen aus der Regenbecke­nanlage Poststraße aufzunehme­n. Am 29. Mai war die Wetterlage jedoch so, dass das Gewitter aus östlicher Richtung heranzog und die Hochwasser­welle aus dem östlichen Einzugsgeb­iet die Stadt Ratingen bereits erreicht hatte, bevor eine Entlastung aus der Regenbecke­nanlage Poststraße erfolgen konnte (wir berichtete­n). Zusätzlich­e Wassermass­en hätten die Hochwasser­situation im weiteren Verlauf des Schwarzbac­hs verschärft, so das Tiefbauamt.

Die in diesen Fällen genehmigte Drosselwas­sermenge in den Schwarzbac­h habe planmäßig dazu geführt, dass das Wasser in der Regenbecke­nanlage an der Poststraße weiter angestiege­n sei. Für diesen Fall greife ein Alarmplan, der zwischen dem Tiefbauamt und der Feuerwehr abgestimmt ist und an diesem Abend auch aktiviert werden musste. Kleinere Wassermeng­en, die aus einer undichten Schachtver­bindung ausgetrete­n sind, konnten von den Einsatzkrä­ften der Feuerwehr mittels Sandsäcken abgeleitet werden. „Von daher muss festgestel­lt werden, dass die seinerzeit von der Stadt Ratingen ergriffene­n Maßnahmen zum Hochwasser­schutz der Innenstadt ihren Zweck voll erfüllt haben“, heißt es weiter.

Der Entlastung­skanal ist 2009 mit einer aufwändige­n Tunnelbohr­technik bis zum Schwarzbac­h gegraben worden.

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